Grease – das Musical
„A womp bop a looma a womp bam boom“. Wer kann sich bei den Worten auch noch kaum auf den Stühlen halten? DAS ist die Magie von Grease.
Auch 40 Jahre nach Erscheinen des Films ist die Geschichte um Danny Zuko und Sandy Olsson noch ein absoluter Dauerbrenner. Passend zum Jubiläumsjahr ist eine neue Musicalproduktion des Filmes seit letztem Jahr auf Tour. Bis zum 14. Januar macht die Tour noch Halt im Theater am Marienhof in Duisburg, bevor es weiter nach Österreich geht, um dann in März wieder nach Deutschland zu kommen. Zur Premiere ging es für mich nach langer Zeit auch Mal wieder in das Kultmusical.
Der Beginn ist ganz modern und neu gestaltet. Es werden verschiedene Musikikonen an die Bühnenwand projiziert und deren Vornamen. Bei Namen wie Freddy, Madonna oder Elvis hallt schon Applaus im Saal auf. Am Ende ist man im Jahr 1959 angekommen, indem die Geschichte rund um die wohl berühmteste Mädchen- und Jungen-Gang, die „Pink Ladies“ und die „T-Birds“ spielt. Schon gleich in der ersten Szene wird deutlich, dass bei der Cast durch die Bank weg auf junge Darsteller gesetzt wurde. Eine Tatsache, die dem Musical einen jugendlichen Charakter verleiht, der auch in vielen Dialogen wiederzufinden ist. Ab und an wirkt der jugendliche Slang etwas deplatziert, aber im Großen und Ganzen wurde der Text gut ins Deutsche übersetzt.
Bei den beiden Hauptrollen, die von Alexander Jahnke und Veronika Riedl gespielt werden, ist es ganz klar Riedl, die für eine gelungene Überraschung sorgt. Die Österreicherin besticht mit einer herausragenden Stimme und verleiht der Rolle der Sandy so viel Authentizität, dass sie keinerlei Vergleich zu Olivia Newton-John scheuen muss. Für mich ist sie definitiv ein Highlight des Abends. Besonders als sie verkündet „Goodbye to Sandra Dee“, fiebere ich mit und freue mich schon auf ihre Verwandlung, die sie im Song „You’re the one that I want“ offenbart. Ein echter Geheimtipp, der vollkommen zu Recht die Hauptrolle in dieser Produktion bekommen hat. Jahnke ist hingegen für mich vor allem für die jugendlichen Zuschauer ein Gewinn. Man merkt, dass er nicht aus dem Musicalmetier kommt, nimmt ihm die Rolle aber durch seine jugendliche Ausstrahlung trotzdem ab.
Das weitere Ensemble wartet auch mit einigen Neuentdeckungen auf, wie zum Beispiel Isabel Waltsgott als Frenchie. Eine tolle Musicaldarstellerin, die die Rolle der naiven Frenchie – gesanglich wie auch schauspielerisch – perfekt umsetzt. Auch Alexander Sasanowitsch, der den Kenickie spielt, überzeugt mit seiner frischen Präsenz. Schade ist, dass er beim Lied „Greased Lightnin'“ aufgrund schlechter Abstimmung zwischen Ton und Musik kaum zu verstehen war. Hier und da kämpfte das Ensemble deutlich gegen die zu laute Musik an und verlor leider.
Zu 100 Prozent konnte mich die Produktion nicht überzeugen, fehlte es an mehreren Stellen einfach am gewissen „etwas“, sei es an schauspielerischem Können, an zu lauter Musik oder wiederum an zu gewollt jugendlichen Dialogen. Trotzdem blieben meine Füße nicht stillstehen als es „“A womp bop a looma a womp bam boom“ hieß. Mein Fazit: ein Kultmusical, das einfach immer geht.
*Werbung durch Presse-Einladung / Foto: Marcel Kohnen