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Wie fühlt es sich an – Sophie Kinsella

19. So viele Romane von der britischen Autorin Sophie Kinsella stehen in meiner Bücherregal. Seit der Shopaholic-Reihe, die sogar verfilmt wurde, ist ein Kinsella Roman im Jahr ein absolutes Muss für mich. Als ich gelesen habe, dass die sympathische Autorin schwer erkrankt ist, war ich deshalb sehr getroffen – und gleichermaßen gespannt, als mit „Wie fühlt es sich an?“ ihr „persönlichstes Buch“ angekündigt wurde.

Geschichte

In fiktionaler Form erzählt Sophie Kinsella in „Wie fühlt es sich an?“ von ihrer Krebserkrankung. Aber bevor es zu ihrer Erkrankung kommt, berichtet die Autorin von ihrem Leben „davor“.

„Ich fühle mich wie ein Glückskeks, denkt Eve unwillkürlich. Ich habe das Gefühl, die ganze Zeit ein Wahnsinnsglück zu haben.“

S. 33

Tolle Kinder, einen liebevollen Mann und einen Hollywoodfilm. Das Leben, dass sich die fiktive Eve aufgebaut hat, ist beneidenswert. Und genau so ist es bei Kinsella. Doch dann greift das Schicksal ein. Die Autorin taumelt, fällt hin. Und auf einmal wird sie in einem Krankenhausbett wach.

„Ihr ganzes Leben ist zersplittert, wie ein Kaleidoskop.

S. 49

Was ist geschehen? Wie kommt sie in dieses Bett? Und vor allem, warum kann sie sich an nichts mehr aus der jüngsten Vergangenheit erinnern? Die Worte, die die Autorin ausmachen, sind auf einmal weg – und mit ihnen ein großer Teil, der Kinsella ein Leben lang ausgemacht hat. Eine Erkenntnis, die Vieles ins Wanken bringt – und nur durch die große Liebe ihrer Kinder und ihres Mannes aufgefangen werden kann.

Meine Meinung

„Wie fühlt es sich an?“, wenn du eine unheilbare Krankheit hast, deren Prognosen so verdammt schlecht sind, dass es dir nur beim Lesen die Sprache verschlägt? Wie muss es sich anfühlen, Tag für Tag nicht zu wissen, wie es weitergeht? Wie muss sich ihr Mann fühlen, der Eve anfangs tagtäglich ihre Diagnose erneut mitteilen muss?

Du hast unheilbaren Krebs, meine wunderschöne Eve. Aber du vergisst es immer wieder, und ich muss dich immer wieder daran erinnern, und das sind die schlimmsten Momente meines Lebens.“

S. 62

Puh, die Intensität dieser Worte hauen mich um. Sind sie doch so stark nachfühlbar und gleichzeitig so weit weg. Immer wieder wandern während der Lektüre meine Gedanken zu Sophie Kinsella mit der Frage „Wie fühlt sie sich wohl gerade?“. Es ist ein Roman, der bewegt. Der einen Einblick in die persönlichste Geschichte der britischen Autorin gibt – und der doch so viel mehr ist als eben nur ein Roman. Eine Lebensgeschichte. Eine Leidensgeschichte. Aber auch eine Geschichte voller Optimismus, denn den verliert Kinsella nicht. Sie glaubt an sich. Sie kämpft. Und noch ist ihre Geschichte noch lange nicht zu Ende erzählt.

Fazit

Der Roman ist berührend, ehrlich, traurig und doch voller Optimismus und Humor – eine Ode an das Leben und die Liebe!

  • Werbung durch Rezensionsexemplar: Für diesen Blogbeitrag habe ich ein Rezensionsexemplar vom Goldmann Verlag gestellt bekommen. Meine Meinung ist davon nicht beeinflusst.

Sarah Weber ist als Journalistin und Bloggerin am Niederrhein unterwegs. 2015 hat sie ihren 2-Fach-Master in Germanistik und Niederlandistik an der Universität Duisburg-Essen abgeschlossen und ist seitdem wieder in ihrer Heimatregion unterwegs. Neben dem Schreiben engagiert sich die Wahlmoerserin auch in der lokalen Kulturszene. Auf ihrem Blog entdeckt die Journalistin die Schönheiten ihrer Heimat und lässt ihre Leser an ihrem Leben teilhaben. Mal ernsthaft, mal amüsant, aber zu 100 Prozent immer authentisch und mit Freude an ihrer Passion - dem Schreiben.

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