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Das ist Wahnsinn

Das ist Wahnsinn

„Bronze, Silber und Gold“, „Weiß der Geier“ oder „Das ist Wahnsinn“ – wer kann diese Musiktexte nicht vervollständigen? Die Hits von Wolfgang Petry sind Kult. Grund genug, daraus ein Gute-Laune-Musical zu machen.

Ich muss gestehen, dass ich am Anfang etwas skeptisch war. Würden knapp zwei Stunden einfach nur zahlreiche Hits von Wolfgang Petry aneinandergereiht werden? Bei Bat out of hell war ich zum Beispiel von der Story nicht so begeistert. Wie würden zudem die Melodien, gesungen von Musicaldarstellern, funktionieren? Und würde die Stimmung auf das Publikum übergreifen? Mit den ersten Klängen zum Hit „Ruhrgebiet“ wurde mir direkt klar: Es funktioniert.

Story

In dem Musical „Das ist Wahnsinn“ werden gleich mehrere Erzählstränge miteinander verwoben. Zum einen gibt es da Sabine, gespielt von Vera Bolten, die es satthat, dass ihr Mann Peter, gespielt von Enrico de Pieri, immer mit seinem LKW auf Touren ist und das Eheleben deshalb brach liegt. Sie ist fremd gegangen mit Peters bestem Freund Wolf, dargestellt von Mischa Mang, der seinerseits auf der Suche nach seiner Jugendliebe Jessica (Carina Sandhaus) ist. Daneben gibt es dann noch Tobi (Thomas Hohler), der von seiner Musik und mit seiner neuen Liebe Gianna, gespielt von Dorina Garuci, leben will. Seine Eltern Karsten (Markus Dietz) und Gabi (Jessica Kessler) finden das weniger gut.

Musik

Wer Wolfgang Petry erwartet, wird nicht enttäuscht. Eingepackt in eine nette Geschichte werden sämtliche Hits gespielt. Sei es „Geil, geil geil“, „Jessica“ oder „Verlieben verloren“, alle bekannten Hits kommen im Musical vor. Überrascht war ich von dem Arrangement vieler Lieder, die sich, in einem Musical eingebettet, vollkommen neu entfalten und stimmig in das Geschehen einfügen. Spätestens wenn die ersten Takte von „Wahnsinn“ erklingen, ist die Stimmung im Publikum famos – Wolle Petry Hits funktionieren!

Das ist Wahnsinn
Thomas Hohler alias Tobi in „Das ist Wahnsinn“-Musical. Foto: Hardy Müller

Darsteller

Enrico de Pieri

Den Musicaldarsteller Enrico de Pieri habe ich zum ersten Mal als Dschinni in Aladdin gesehen und war sofort begeistert von seiner unglaublichen Präsenz und Power. Umso gespannter war ich, ihn in einem ganz anderen Musical zu sehen und wurde nicht enttäuscht. In der Rolle des Peter begeistert de Pieri nicht nur mit seiner Stimme, sondern vor allem auch mit seiner Darstellung auf ganzer Linie. Mit seiner komödiantischen Art entlockt er dem Publikum stetig Lacher und sorgt für gute Laune.

Vera Bolten & Jessica Kessler

Die Namen des Ensembles lesen sich wie das Who is Who der deutschen Musicalszene, sowohl Vera Bolten als auch Jessica Kessler habe ich bereits in anderen Produktionen gesehen. Ich habe mich deshalb sehr über ein Wiedersehen gefreut. Herzlich lachen musste ich mehrmals über Kessler, die im Zusammenspiel mit Markus Dietz absolut herrlich ist. Die Frau aus’m Pott nimmt man ihr sowohl von der Sprache, als auch vom Verhalten total ab. Eine grandiose Besetzung.

Thomas Hohler & Dorina Garuci

Neben dem charmanten Thomas Hohler, der bereits in der Einstiegsszene mit“Ruhrgebiet“ für gute Stimmung sorgte, ist mir stimmlich vor allem Dorina Garuci aufgefallen. Garuci mimt die Italienerin Gianna, die total tough wirkt und im Inneren doch unsicher ist und ein Geheimnis mit sich trägt. Ihr Stimmvolumen hat mich von Anfang an begeistert, weswegen sie neben Enrico die Pieri zu einem meiner Lieblinge des Stücks avancierte.

Fazit

Wahnsinn ist neben dem gelungenen Zusammenspiel von den bekannten Hits und der Geschichte auch das gut überlegte Bühnenbild mit einem LKW, der sich für verschiedene Szenen umbauen lässt. Ein Stück, das sofort Gute Laune bereitet.

*Werbung durch Presseeinladung / Fotos: Hardy Müller

Sarah Weber ist als Journalistin und Bloggerin am Niederrhein unterwegs. 2015 hat sie ihren 2-Fach-Master in Germanistik und Niederlandistik an der Universität Duisburg-Essen abgeschlossen und ist seitdem wieder in ihrer Heimatregion unterwegs. Neben dem Schreiben engagiert sich die Wahlmoerserin auch in der lokalen Kulturszene. Auf ihrem Blog entdeckt die Journalistin die Schönheiten ihrer Heimat und lässt ihre Leser an ihrem Leben teilhaben. Mal ernsthaft, mal amüsant, aber zu 100 Prozent immer authentisch und mit Freude an ihrer Passion - dem Schreiben.