Mit dem Fahrrad auf der 3-Flüsse-Route
Fahrrad fahren kann man nur in den Niederlanden? Mitnichten. Auch der Niederrhein hat schöne Strecken: Zum Beispiel entlang der 3-Flüsse-Route. Nachdem ich in diesem Jahr bereits auf meiner ersten E-Bike-Tour entlang der Vechtetalroute war, habe ich bereits gelesen, dass es auch viele tolle Touren am Niederrhein gibt (zum Beispiel hier *Amazon Partnerlink: Niederrhein. Radeln für die Seele: Wohlfühltouren). Verschiedene besonders schöne Routen bietet die 3-Flüsse-Route. Die gesamte Route ist 161 Kilometer lang und damit für eine Tagestour natürlich zu lang. Es gibt aber auch tolle Etappentouren und die Rundstrecken. Ich habe mich für die Rundstrecke Süd entschieden. Deiche und Dünen, dass hat mich direkt sehr angesprochen 🙂
Nun ging es an die Vorbereitungen. Zur besseren Planung habe ich mir die 3-Flüsse-App heruntergeladen, um vor Ort auch genau zu wissen, wo ich entlangfahre. Am morgen wurde dann gepackt und dann ging es auch schon los. Mit dem Auto ging es bis nach Wesel, wo der Rundkurs startet. Fahrräder kann man sich bequem vor Ort ausleihen.
Erst ist es noch laut und wuselig. Den Anfang des Rundkurses entlang der 3-Flüsse-Route zu finden, ist einfach, aber aus Wesel herauszukommen erst mal etwas schwieriger. Da ist es wirklich gut, dass ich die App noch installiert habe. Einmal schnell die Route checken und weiter geht’s. Nach einigen Kilometern wird es dann auch ruhiger und immer weniger Autos queren unseren Weg. Die Entspannung beginnt und es ist Zeit, die Umgebung zu genießen.
Am Deichkreuz mit den Schafen
Es ist sehr grün um uns geworden und die Sonne zeigt sich von ihrer besten Seite. So macht radeln doch richtig Spaß. Hier und da, wen wundert’s bei einer Deich- und Dünentour, geht es bergauf, weswegen es die Route auch schon etwas in sich hat – vor allem bei Gegenwind. Die wundervolle Aussicht ist dafür aber Belohnung genug. Am Deichkreuz angekommen, wollen wir weiter am Deich entlang radeln, aber unser Weg wird blockiert. Aber schaut selbst!
Da stehen doch tatsächlich Schafe auf unserem Weg und beachten uns … kein Stück. Für mich ein tolles Erlebnis und ein heimliches Highlight dieser Tour. Nach diesem schönen Zwischenstopp geht es weiter. Die Sonne meint es wirklich gut mit uns, weswegen ein kleiner Stopp zum Eincremen eingelegt wird. Dabei ist auch direkt wieder ein wunderschönes Foto am Rhein entstanden.
Mittagspause in Götterswickerhamm
Für jeden, der gerne fotografiert, ist die Tour auch absolut toll. Mal ehrlich, bietet die Natur nicht wunderschöne Kulissen? Ich bin ganz entzückt und beschwingt radeln wir weiter am Rhein entlang. Nach einem guten Drittel der Strecke kommen wir in Götterswickerhamm an. Hier sind mehrere Restaurants genau an der Route, weswegen wir uns entschließen, eine kleine Brotzeit einzulegen.
Nach der Mittagspause wechseln wir ziemlich schnell die Umgebung. Vom Rhein geht es in den Wald. Vom „Wohnungswald“ bei Möllen geht es in Richtung Tenderingssee. Wir radeln viel durch Waldstücke, in denen wir nicht nur etwas Schatten abbekommen, sondern die auch hervorragende Fotomotive bieten.
Ich muss gestehen, nachdem wir gut 20 Kilometer gefahren sind, merke ich meine Oberschenkel und meinen Po. Da ich sonst wirklich wenig mit dem Fahrrad fahre, ist dies auch nicht wirklich verwunderlich. Ich freue mich auf den Muskelkater morgen 😉
Langsam zieht es sich etwas zu. Regen ist allerdings erst für spät abends angekündigt, weswegen wir in Ruhe weiter die Umgebung mit dem Rad erkunden. Und was es da zu sehen gibt: Felder über Felder sind am Blühen und laden somit immer Mal wieder zu einem kleinen Zwischenstopp ein.
Wir sind mittlerweile am Rand des Naturparks Hohe Mark angekommen. Das erinnert mich direkt wieder an meine tolle Wanderung in der Üfter Mark. Das Fahrradfahren wird nun etwas anstrengender, da wir schon reichlich Kilometer hinter uns haben. Zudem haben wir die ersten Tropfen abbekommen. Noch denke ich, dass es bei diesen paar Tropfen auch bleiben wird …
Als wir den Wesel-Datteln-Kanal erreichen, geht es auf einmal sehr schnell. Riesige Tropfen fallen herunter und werden zu einem richtigen Regenschauer. Gut, dass wir uns unter der Brücke unterstellen können und dem Regen zusehen können, wie er auf’s Wasser prasselt. Wir schauen uns die Wettervorhersagen an und stellen fest, dass es nicht mehr wirklich besser wird. Darum beschließen wir den Umweg über Krudenburg auszulassen und stattdessen weiter in Richtung Wesel zu fahren.
Mit dem Quertreiber über die Lippe
Auf der Karte, die ich in der App immer abrufen kann, ist eine Selbstbedienungsfähre eingezeichnet. Klar, dass wir die natürlich auch noch ausprobieren möchten. Als wir vor Ort angekommen sind, sehen wir den „Quertreiber“ schon vor uns liegen. Mitten auf dem Fluss. Nach kurzem Überlegen ist klar: Man muss die Fähre mit Muskelkraft an Land ziehen. Na dann mal los! Als die Fähre am Ufer ist, geht es mit Sack und Pack (in unserem Fall Rad und Pack) los.
Auf der anderen Uferseite sind mehrere Jungs, die einen Ausflug mit einem Floss gemacht haben. Wir überlegen, wie wir so ans Ufer kommen, dass wir das Floss nicht treffen. Bevor wir aber weiter überlegen können, geht es auf einmal ganz schnell. Es fängt an zu regnen und das nicht nur ein bisschen. Und wir sind mitten auf der Lippe. Mit der Fähre. Und lachen uns kringelig, weil wir das entscheidende Endstück nicht weiter kommen. Aber, wie wir bei der gesamten Tour schon festgestellt haben, hier wird einander geholfen: Schwups ziehe uns die Jungs ans Wasser und werden dabei ebenfalls nass. Durchnässt stellen wir uns gemeinsam unter die Bäume und warten den Schauer ab.
Wer sich bis jetzt gefragt hat, wie wir überhaupt so gut voran gekommen sind, dem seien diese Schilder ans Herz gelegt. Immer wieder findet man unter den Ortsschildern die zusätzlichen Routenschilder, die den richtigen Weg weisen. Und wenn man mal nicht weiter weiß, hilft die App weiter.
Auf den letzten Kilometern müssen wir immer wieder eine Pause einlegen, da die Schauer immer stärker werden. Langsam lässt meine Kraft auch spürbar nach und ich bin froh, als Wesel in Sicht kommt. Noch ein paar letzte Kilometer und dann ist unser Ausgangsziel erreicht.
Tipps: Nehmt euch auf jeden Fall genügend zu trinken mit. Entlang der Route kann man am besten in Götterswickerhamm eine Pause einlegen, dazwischen ist es aber angenehm leer, was auch auf Gastronomien zutrifft. Wundert euch nicht, wenn euch die Leute grüßen. Hier am Niederrhein grüßen sich die Radler untereinander – sehr sympathisch, wie ich finde. Sonnencreme ist bei gutem Wetter übrigens genauso ratsam wie Regenjacken (die wir im übrigen nicht dabei hatten. Es sollte ja erst spät abends regnen 😉 ). Das Wichtigste: Genießt die tolle Aussicht und grüßt mir die Schafe!
- Werbung durch Kooperation: Dieser Blogbeitrag ist in Kooperation mit Niederrhein Tourismus entstanden.