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Abstecher ins Nachbarland – Arcen

Ich habe Niederlandistik studiert. Warum? Weil ich die Niederlande mag. Die Menschen, die Landschaft, das ganze Land eben.

Der Vorteil, wenn man in der Grenzregion arbeitet, liegt für mich ganz klar auf der Hand. Man kann „mal eben“ einen Abstecher ins schönste Nachbarland der Welt machen. Ich übertreibe? Klar ist das natürlich subjektiv, aber für mich sind die Niederlande ein ganz bezauberndes, wenn auch kleines, Stückchen Erde. Umso toller ist es, dass ich jetzt binnen weniger Minuten drüben bin. So auch letztens, als ich beschloss, endlich mal das Städtchen Arcen zu besuchen.

Ich kann euch nicht sagen, was es ist, aber sobald ich die Grenze überquere, macht sich in mir so ein tolles Gefühl breit. Die weiten Landschaften, die Kühe, die putzigen Häuser, bei denen man von vorne nach hinten durchschauen kann, die leckeren Pfannkuchen, das Meer, die Menschen, die eine so putzige Sprache sprechen und noch vieles, vieles mehr. Ich nenne es, das Hollandgefühl. Genau dieses Gefühl hatte ich auch dieses Mal wieder, als ich die Grenze überquerte und durch den Nationalpark „de Maasduinen“ fuhr. Allein die Fahrt nach Arcen, quer durch den Nationalpark ist schon toll. Direkt danach kann man schon die Maas erblicken und ein paar Minuten später ist man schon in Arcen. Vom Niederrhein aus ist das wirklich ein Klacks.

Es lässt sich bestens erahnen, was im Sommer hier los ist.

Arcen. Eine kleine Stadt, die man wohl eher als Dorf beschreiben könnte. Das tut ihr aber keinerlei Abbruch. Schon bei der Parkplatzsuche (direkt an der Promenade gibt es einen Parkplatz), durchfährt man das Städtchen und sieht die wunderschönen kleinen Häuschen und den Marktplatz, der zugegeben jetzt etwas leer aussah, aber im Sommer als „place to be“ dient. Als ich geparkt hatte und wieder ins Städtchen lief (wir reden hier von maximal zwei Minuten Fußweg), wunderte ich mich etwas, dass es so leer war. Tipp für euch: Nicht an einem Montag nach Arcen fahren, denn da haben fast alle Geschäfte geschlossen! Nun ja, nicht weiter schlimm, denn ich wollte vor allem eines: ein paar schöne Sonnenstunden an der Maas genießen und einen Pfannkuchen essen. Beides bekommt man sogar zusammen. Es gibt gleich mehrere Restaurants, die zur Maas hin eine Terrasse haben, auf der man sein Essen mit schönster Sicht genießen kann. Ich entschied mich für das „Alt Arce“, wurde die Terrasse doch 2015 zu der zweitschönsten Aussichtsterrasse von 100 niederländischen Aussichtsterrassen gewählt. Und die Wahl fiel nicht umsonst auf das Restaurant. Sowohl das Interieur im Inneren als auch die Außenterrasse gefielen mir auf Anhieb. Ich fühlte mich richtig wohl und bestellte, ganz klassisch, eine warme „chocomel“ und einen Apfelpfannkuchen. Ich weiß nicht, wie die Niederländer es machen, aber Pfannkuchen in den Niederlanden schmecken immer noch tausendmal besser (und auch anders) als meine. Während sich also die Sonne in der Maas spiegelte, genoss ich meinen Pfannekuchen mit „schenkstroop“. Heel goed!

Absoluter Klassiker für mich: ein Pfannkuchen mit „Schenkstroop“ und dazu ein chocomel.

Nach einem kurzen Spaziergang ging es dann weiter. Ich bin mit dem Auto gefahren, was aber totaler Quatsch ist, weil man zum nächsten Ziel, dem „kasteeltuinen Arcen“ nur wenige Meter braucht, wie ich feststellte. Insbesondere in den Herbstmonaten werden in dem weitläufigen Park tolle Illuminationen gezeigt. Wäre es nicht schon relativ spät gewesen, wäre ich mit Sicherheit noch geblieben. Für Spaziergänger, Parkfans und all jene, die einfach etwas „wandelen“ möchten, ist der Park ein absoluter Traum. Für mich ging es danach leider schon wieder zurück, aber ich bin mit Sicherheit nicht zum letzten Mal in Arcen gewesen, denn, es gibt auch ein herrliches Thermalbad, das ich mir mit Sicherheit auch noch mal näher anschauen muss. Also bis ganz bald, geliebtes Nachbarland. Tot ziens!

Kasteeltuinen Arcen – definitiv einen Besuch wert.

Sarah Weber ist als Journalistin und Bloggerin am Niederrhein unterwegs. 2015 hat sie ihren 2-Fach-Master in Germanistik und Niederlandistik an der Universität Duisburg-Essen abgeschlossen und ist seitdem wieder in ihrer Heimatregion unterwegs. Neben dem Schreiben engagiert sich die Wahlmoerserin auch in der lokalen Kulturszene. Auf ihrem Blog entdeckt die Journalistin die Schönheiten ihrer Heimat und lässt ihre Leser an ihrem Leben teilhaben. Mal ernsthaft, mal amüsant, aber zu 100 Prozent immer authentisch und mit Freude an ihrer Passion - dem Schreiben.