Brausepulverherz – Leonie Lastella
Ein Roman, der das Gefühl von prickelnder Brause auf der Zunge entstehen lässt? Keine Frage, ein absolutes Muss!
Leonie Lastella erzählt in ihrem Roman „Brausepulverherz“ die Geschichte von Jiara. Die Hamburgerin jobbt jeden Sommer an der italienischen Riviera in Finale. Auch in diesem Jahr ist sie wieder dort und hilft ihrem besten Freund Dario in seiner Trattoria. Alles ist wie in jedem Jahr. Bis zu dem Moment, indem Milo, ein sehr guter Freund von Dario, auftaucht. Nun steht Jiaras Leben Kopf, denn eigentlich hat sie in Hamburg einen festen Freund, ein Studium und ihren Platz im Leben. Oder etwa doch nicht?
Bereits als ich das Dankeswort von Lastella las, ging mir das Herz auf „Baut Luftschlösser, tanzt, als würde keiner zusehen, lebt das Leben, als gäbe es nur diesen einen Tag, und habt immer, wirklich immer den Mut, euer Herz zu verlieren.“ Was gibt es für schönere Worte, die beschreiben, dass man das Leben mit vollen Händen genießen soll? Im Prinzip ist das auch die unterschwellige Botschaft, die sich durch den ganzen Roman durchzieht. Aber wie. Um in Lastellas wunderschöner, bildlicher Sprache zu bleiben, zieht sich diese Botschaft wie ein Stück Käse auf einer hervorragenden Lasagne durch den Roman durch. Man beißt ein Stück ab und es ziehen sich immer kleinere Fäden weiter und weiter, sodass der Genuss länger anhält. Genau das schafft die Autorin auch mit dem wundervollen Sommerroman.
Immer wieder taucht der Leser in die italienische Welt ab und träumt sich an die Strände der italienischen Riviera. Aber es ist mehr, als nur die Lust auf Italien, die Lastella mit ihrem Roman weckt. Es ist die Erinnerung an eine Liebe, die einen alles vergessen lässt. Die Tag und Nacht in eins verwandelt und der Zeit jede Bedeutung nimmt. Die Beziehung zwischen Milo und Jiara, wenn man anfangs überhaupt von Beziehung sprechen kann, ist kompliziert. Und doch sieht der Leser schnell, was für Jiara erst spät ersichtlich wird. Die Studentin gehört nach Italien – nicht nur, aber zuletzt auch wegen Milo. Den Weg zu dieser Einsicht beschreibt Lastella so authentisch und voll gestreut mit Brausepulver, dass der Leser beim Lesen das Prickeln selbst auf der Zunge spürt.
Fazit: Nicht nur für Leser, die sich nach Italien träumen wollen, sondern für alle, die das Prickeln von Brausepulver zu einem Teil von ihrem Leben machen wollen.