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Flachsmarkt Krefeld – Handwerk pur

Wo kann man mit einer Kutsche fahren, einer Feder schreiben und zwischen Rittern spazieren gehen? Genau, auf dem Flachsmarkt in Krefeld.

Manchmal ist da ja doch ein kleines Kind in einem, das eigentlich genau wissen will, wie so einiges funktioniert – und das nicht nur in der Theorie, sondern in Farbe und mit allen Sinnen. Eine Veranstaltung, in der man zu 100 Prozent in die Geheimnisse des Handwerks eintauchen kann, ist der Flachsmarkt in Krefeld. Ich persönlich finde den Namen ja schon total toll – Flachsmarkt. Herumflachsen erinnert mich irgendwie an meine Kindheit und das wiederum passt für mich total gut zum Flachsmarkt, weil es eben doch etwas mit entdecken, staunen und ausprobieren hat.

Am Beginn des Marktes stand direkt ein Stand, der mein Herz hüpfen ließ: ein Stand mit niederländischen Stroopwafels. Wer diese leckere Süßigkeit schon mal probiert hat, dem sei gesagt: probiert sie auf jeden Fall mal warm aus. Wenn der Sirup noch warm ist und leicht verläuft, die Waffel sich leicht biegt – herrlich! Schon bei meinem Ausflug in Domburg war ich davon total begeistert.

Heerlijk!

Schwertkämpfe im Ritterlager

Wer einen Einblick in Ritterkämpfe oder Schwertkämpfe bekommen möchte, der ist im Ritterlager genau an der richtigen Stelle. Aber auch überall sonst auf dem Flachsmarkt ist das Thema Ritter nicht abwesend – auch nicht weiter verwunderlich, schließlich befindet sich der Flachsmarkt auf, an und neben einer Burg. Insbesondere für mich als Sprachfan ist es natürlich auch toll, mit alten Federn und Tinte zu schreiben. Wer will, kann sich auch Tipps von Profis holen – total spannend und endlich mal wieder handgeschrieben. Überhaupt ist das Thema „handgemacht“ natürlich ganz vorn beim Flachsmarkt. So laufen wir zum Beispiel auch an einem Stand vorbei, an dem es Hängematten zu kaufen gibt. Natürlich hängen auch welche da zum Ausprobieren, aber von mir aus, hätte man ruhig die Hälfte der Wiese damit ausstaffieren können. Was gibt es Tolleres als an einem Sommertag in einer selbst gemachten Hängematte zu liegen?

Hängematten aus selbst gemachten Materialien.

Nicht viel, außer vielleicht dabei noch etwas Herzhaftes zu essen. Wer da auch authentisch unterwegs sein möchte, für den ist bestens gesorgt. Neben den Klassikern wie Pommes, Kuchen und Co. gibt es auch sehr ausgefallene Speisen. Mir hat es das Flammbrot aus einem schmiedeeisernen Ofen sofort angetan. Alleine das Brot, das bei den hohen Temperaturen im Ofen backt und dann diesen unverwechselbaren Geschmack hat, ist eine Wonne – dazu dann noch ein leckerer Belag und fertig ist das Mittagessen.

Flammbrot, ein Traum!

Eine Fahrt mit der Postkutsche

Nachdem wir weiter gebummelt sind, hörte ich schon aus weiter Ferne das Wiehern von Pferden. Und tatsächlich, da stand eine alte Postkutsche mit zwei Pferden davor. Im Ernst, wie cool ist das denn? Ich bin vor einigen Jahren mal im Winterurlaub mit einer Kutsche gefahren und war hellauf begeistert. Seitdem hat es sich aber irgendwie nicht mehr ergeben, da kam diese Möglichkeit wie gerufen. 15 Minuten drehten wir um den Linner Stadtkern (und dabei habe ich erneut festgestellt, wie wunderschön Linn ist), bevor wir wieder zurück an Ort und Stelle waren.

Nicht nur auf den Rücken der Pferde, sondern auch in einer Kutsche liegt das Glück dieser Erde 😉

Bevor es wieder Heim ging, mussten dann natürlich auch noch selbst gemachte Bonbons probiert werden (ihr wisst ja, meine Liebe zu süßen Sachen ist seeehr groß). Es ist total spannend, den Handwerkern bei der Arbeit zuzuschauen oder es hier und da einfach mal selbst auszuprobieren. Aber wisst ihr, was mich am meisten beeindruckt hat? Mit welcher Leidenschaft die Handwerker ihren Beruf, oder viel mehr ihrer Passion nachgehen. Egal mit welchen Materialien sie arbeiten – Wolle, Eisen, Lebensmitteln, Glas oder Holz, es liegt eine ungeheuer große Wertschätzung gegenüber des Materials in ihrer Arbeit und dieser Ansatz gefällt mir sehr. Ich finde, es ist dann auch vollkommen gerechtfertigt, etwas andere Preise zu nehmen, da es sich bei vielen Gegenständen um echte Unikate handelt und man selbst diese Stücke auch ganz anders wertschätzt, als wenn sie vom Band kommen. Manchmal geht das Handwerk im alltäglichen Leben etwas unter, zumindest bei mir, muss ich gestehen – doch wenn man an einem Tag sieht, welch tolle Sachen aus den eigenen Händen entstehen können, weiß man diese unglaubliche Arbeit wieder viel mehr zu schätzen!

 

*Werbung durch Presse-Einladung

Sarah Weber ist als Journalistin und Bloggerin am Niederrhein unterwegs. 2015 hat sie ihren 2-Fach-Master in Germanistik und Niederlandistik an der Universität Duisburg-Essen abgeschlossen und ist seitdem wieder in ihrer Heimatregion unterwegs. Neben dem Schreiben engagiert sich die Wahlmoerserin auch in der lokalen Kulturszene. Auf ihrem Blog entdeckt die Journalistin die Schönheiten ihrer Heimat und lässt ihre Leser an ihrem Leben teilhaben. Mal ernsthaft, mal amüsant, aber zu 100 Prozent immer authentisch und mit Freude an ihrer Passion - dem Schreiben.