Noch so eine Tatsache über die Welt – Brooke Davis
Per Zufall im Museumsshop auf Schloss Moyland entdeckt und gekauft. Der Klappentext machte mich direkt neugierig: Wie man aus der Welt fällt und wieder ins Leben findet.
Millie Bird hat eine Liste mit toten Dingen. Auf einer Seite ihrer Liste steht auch ihr Papa. Nachdem der verstorben ist, benimmt sich Millies Mama seltsam und „vergisst“ sie daraufhin im Kaufhaus. Millie geht daraufhin auf die Suche nach ihrer Mama. Gemeinsam mit Agatha und Karl, zwei Rentnern, die Millie kennengelernt hat.
Die Geschichte klingt erst mal recht simpel und doch sind es diese „recht simplen“ Sätze, die die Autorin verwendet und die mitten ins Herz treffen. Amüsant beschreibt die Autorin, wie Millie für sich die Logik der Welt entdeckt. So fragt Millie zum Beispiel ihren Papa, was geschieht, wenn man in den Himmel kommt: „Im Himmel ist man bei Gott und Jimi Hendrix und darf so viele Donuts essen, wie man will. In der Hölle muss man, ähm… Macarena tanzen. Die ganze Zeit, für immer. Zu diesem Megamix aus Grease.“ Neben den Kapiteln, in denen der Leser die Geschichte aus Millies Sicht erfährt, gibt es noch Karls und Agathas Sicht. Für die beiden Rentner ist die Suche nach Millies Mutter eine gefundene Ausrede, endlich wieder etwas zu erleben: „Wann habe ich eigentlich aufgehört, Sachen zu machen, statt mich nur noch an sie zu erinnern“, fragt sich Karl. Rührend und zugleich frech entdeckt Millie die Welt für sich, ohne je eine Frage offen zu lassen. Während Agatha und Karl sich näherkommen, ist für Millie klar: „Eigentlich sollte man alle Mums umarmen dürfen, auch wenn sie nicht die eigenen sind, denn manche Leute haben keine Mum, und was sollen die denn sonst mit ihren ganzen Umarmungen machen?“
Fazit: Ein Roman, der gleichermaßen zum Lächeln, traurig sein und freuen einlädt.