Wandern am Niederrhein
Wandern geht nur in den Bergen? Weit gefehlt! Auch am Niederrhein kann man schöne Wanderungen machen.
Oftmals verbindet man gewisse Aktivitäten mit speziellen Regionen. Surfen kann man so zum Beispiel am besten an der Küste. Wanderungen hingegen werden klassischerweise in den Bergen gemacht. Aber auch in meiner Heimat, am Niederrhein, kann man tolle und vor allem sehr abwechslungsreiche Wanderungen unternehmen. Ich habe für euch drei verschiedene Routen zum Thema „Wandern am Niederrhein“ zusammengestellt.
Wandern in der Hohen Mark
Wusstet ihr, dass es am Niederrhein, gekoppelt an das Münsterland und das Ruhrgebiet, einen der größten Naturparks NRWs gibt? Für mich war diese Tatsache komplett neu. Mit einer Fläche von 1.040 km² umfasst der Naturpark Hohe Markt zahlreiche Sehenswürdigkeiten und wunderschöne Wanderwege. Und das alles bei uns in der Heimat. Also, auf geht’s!
Ich habe mich für meine erste Wanderung für die Üfter Mark in der Nähe von Schermbeck entschieden. Dort gibt es nämlich den sogenannten Ameisenpfad, der quer durch die Üfter Mark führt. Ich muss gestehen, meine letzter Waldspaziergang ist ganz schön lange her. Und schon nach einigen Metern muss ich feststellen, dass das echt eine Schande ist, denn die Umgebung entschleunigt mich total.
Nach einigen Metern fange ich an, Melodien zu summen – nicht weiter tragisch, da außer uns niemand unterwegs ist. Der Geruch des Waldes, die Sonne, die leicht durch die Bäume durchfällt und die Ruhe, lassen mich vollkommen zufrieden werden. Beschwingt singe ich einige Lieder und verstehe auf einmal, warum auf Wanderungen so gerne gesungen wird.
Immer wieder gibt es etwas zu entdecken. Mal ist es eine kleine Lichtung, die mit ihren Holzstämmen dazu einlädt, einen Vortrag zu halten, mal sind es Blüten, deren saftige Farben, bezaubern. Wer will, kann den Pfad auch gerne barfuß entlang wandern und die verschiedenen Beschaffenheiten des Bodens erkunden.
Wer sich zwischendurch nicht sicher ist, ob er noch den richtigen Weg entlang läuft, muss bei den Abzweigungen einfach nur auf den Boden schauen. Immer wieder tauchen Steine auf, auf denen nicht nur der Ameisenpfad ausgeschrieben ist, sondern auf denen auch die Fußabdrücke der unterschiedlichsten Tiere gezeigt werden. Sehr spannend. Aber auch andere Besonderheiten gibt es auf dem 4,5 Kilometer langen Rundgang zu bestaunen.
Kurzerhand wird die Wanderung so noch mit einem kleinen Sprungwettbewerb ergänzt. Ganz soweit, wie der Hirsch zu springen schaffe ich zwar nicht, der Spaß kommt aber dafür nicht zu kurz. Nach knapp anderthalb Stunden sind wir wieder am Ausgangspunkt und fast schon enttäuscht, dass unser kleines „Waldbad“ schon vorbei ist.
Tipp: Der „Hohe-Mark-Steig“ führt quer durch die Hohe Mark und wird gerade überarbeitet. Ab Mitte 2020 soll der Steig neu eröffnet werden.
Kleine Stärkung zwischendurch
Was eignet sich als kleine Stärkung im Sommer besser als frische Erdbeeren? Vielerorts sind momentan die Erdbeerfelder zum Selbst pflücken geöffnet und laden nicht nur die Kleinen, sondern auch die Großen zum Ernten ein.
Und mal ehrlich, ist es nicht total entspannend, über das Feld zu laufen und immer mal wieder stehen zu bleiben, um eine reife Erdbeere abzumachen oder gleich eine zu naschen? Kindheitserinnerungen kommen da mit großer Sicherheit hoch und wenn man die Erdbeeren am Abend zu Hause genießt, schmecken sie gleich doppelt so gut, weil sie selbst geerntet wurden.
Wandern am Hasenpfad
Wandern am Niederrhein geht aber nicht nur in der Hohen Mark, sondern auch in Rheinberg. Dort gibt es den Hasenpfad, der gerade auch für Kinder sehr gut geeignet ist, da er viel Wissenswertes zum Hasen erläutert. Mit 3,7 Kilometer ist der Hasenpfad zudem auch ein schöner Rundgang, den man in einer Stunde laufen kann.
Der Hase zeigt hier, wo es lang geht. Am Anfang läuft man ein kleines Stück in Richtung Deich und schon steht man binnen weniger Minuten vor einem riesigen See. Die Geräuschkulisse gepaart mit dem See voller Tieren ist absolut grandios. Schließt man die Augen, meint man sofort, man sei an der Nordsee. Fehlen nur noch die gefräßigen Möwen, die einem das Eis klauen 😉
Am See zeigt ein Informationsschild, welche verschiedenen Vögel dort beheimatet sind. Sehr spannend, welches Kleinod sich direkt am Niederrhein hinter dem Rheindamm befindet. Ein paar Bänke laden zum Verweilen ein und wer mag, kann sich etwas zu trinken und etwas zu essen mitnehmen und diese tolle Kulisse genießen.
Etwas weiter geht es dann links in Richtung Polder Hasenfeld. Rechts und links sieht man überall viel Grün und versteht, warum sich die Tiere hier so wohlfühlen. An den Wegebiegungen stehen immer wieder Schilder, auf denen Wissenswertes zum Hasen erklärt wird. Zudem zeigen die Schilder auch die aktuelle Position und die Entfernung zum Zielpunkt an.
Querfeld ein läuft man zum Schluss noch direkt durch das dicht bewachsene Wäldchen und kann dabei dem einen oder anderen Hasen oder Eichhörnchen über den Weg laufen.
Tipp: Wer möchte, kann am See angekommen auch noch den Deich hochlaufen und so die Sicht auf den Rhein genießen.
Wandern auf einer Halde
Sie prägen die Region genauso wie zum Beispiel die Trauerweiden. Die Sprache ist von den zahlreichen Halden der Region. Zum Thema „Wandern am Niederrhein“ dürfen sie natürlich auch nicht fehlen, da auch hier schöne kleine Spaziergänge und Wanderungen möglich sind.
Die Halde Rheinpreußen ist mit ihrem Geleucht schon weit aus der Ferne zu sehen und ist eine einzigartige Ortsmarke. Sie ist Sinnbild für eine ganz besondere Ära der Region: dem Bergbau. Der Weg zum Geleucht, wo natürlich jeder Spaziergänger, der auf der Halde Rheinpreußen entlang läuft, auch hin möchte, ist relativ angenehm und damit auch für Kinder absolut empfehlenswert.
Wer oben am Geleucht angekommen ist, hat (bei gutem Wetter) eine tolle Aussicht auf der einen Seite zum Niederrhein und auf der anderen Seite zum Ruhrgebiet. Die Unterschiede beider Regionen zeichnen sich von hier oben bestens ab: Man sieht auf der einen Seite die Industrie und auf der anderen Seite das flache Land und die Natur. Ein spannender Kontrast, der die Region zu etwas Außergewöhnlichem macht:
Egal für welche Route man sich am Ende entscheidet, Wandern am Niederrhein bietet auf jeden Fall nicht nur einen tollen Einblick in die schöne Region, sondern auch die Möglichkeit, zu entspannen und durchzuatmen. Also, Schuhe schnüren und auf geht’s!
- Werbung durch Kooperation: Dieser Blogbeitrag ist in Kooperation mit Niederrhein Tourismus entstanden.