Jazzfest Gronau
Wenn man in Moers geboren ist, ist man mit dem Jazz Festival aufgewachsen. Dass andere Städte auch Jazz können, spürte ich beim Jazzfest Gronau.
Gronau liegt in der Nähe von Enschede. Und Enschede ist eine meiner neuen Lieblingsstädte in den Niederlanden, wie ihr ja bereits hier lesen konntet. Ein Besuch in der Nachbarstadt auf der anderen Seite der Grenze schien also nur logisch. Dann stand zusätzlich noch ein Jazzfest an, also war der Besuch abgemachte Sache. Das Programm des 30. Jazzfestes las sich wirklich mehr als vielversprechend und die Auswahl war im Vorfeld schon unheimlich schwierig. Letzten Endes entschieden wir uns für eine Band, von der ich nur zwei Lieder kannte. Diese zwei Lieder hatten mich aber so begeistert, dass klar war, ein Konzertbesuch ist Pflicht. Die Sprache ist von Moop Mama.
Noch nie von gehört? Ging mir bis Anfang des Jahres – Schande auf mein Haupt – auch so. Hier direkt meine dringend Empfehlung: Schaut euch ein Konzert der Jungs an. So eine geballte Energie und mitreißende Stimmung habe ich selten auf einem Konzert erlebt. Aber von Anfang an. Wenn man schon richtig feiern will, ist der Tanz in den Mai doch der perfekte Ausgangspunkt dafür, oder? Eben. Also ging es am 30. April nach Gronau. Dort checkten wir erst in unser Hotel ein, um dann zur Bürgerhalle zu fahren. Dort war es anfangs noch etwas leer, aber das änderte sich schnell.
Die Vorband von Moop Mama war Pimpy Panda. Wieder eine Band, die ich bis dato nicht kannte. Zu Unrecht. Die Band heizte dem Bürgersaal ordentlich ein und sorgte sogar für eine sexy Einlage mit einem Mann aus dem Publikum 😉 die Stimme von Alana Alexander ist einmalig. Gute Laune war also schon mehr als vorhanden, als Moop Mama die Bühne enterten. Wobei enterten der falsche Begriff ist, denn erst mal ging es ruhig zu. Bewusst ruhig, denn die Band startete mit dem Song „Meermenschen“. Ein ganz hervorragendes Lied, bei dem ich immer wieder Gänsehaut bekomme – aktueller und treffender könnte man die Flüchtlingssituation nicht auf den Punkt bringen.
Von „Meermenschen“ zu „Liebe“
Aber Moop Mama können nicht nur die ruhigen Töne, ganz im Gegenteil. Spätestens beim Hit „Liebe“ (absolute Hörempfehlung!) rastete das Publikum vollkommen aus. Bestes Beispiel dafür ist übrigens auch das Lied „Alle Kinder“. Mensch, was ein Spaß, wenn auf einmal das ganze Publikum in die Hocke geht, um dann aufzuspringen und abzutanzen. Kein Wunder, dass im Original kein anderer als Jan Delay das Lied unterstützte. Absolute Klasse!
Im Ernst, wer nächstes Jahr noch nichts vorhat, dem rate ich zwei Sachen für den Terminkalender: 1. das Jazzfest Gronau und 2. ein Konzert von Moop Mama,
denn alle Hände gehen hooooch!
*Werbung durch Presseinladung