Schneeflockenträume – Karen Swan
Ein altes eingeschneites Herrenhaus, eine Gruppe von Freunden und Herzen, die auf einmal (wieder) höherschlagen. Das sind die Zutaten von Karen Swan neuer Weihnachtsroman „Schneeflockenträume“!
Zur Einstimmung auf die schönste Zeit des Jahres dürfen Weihnachtsromane für mich nicht fehlen. Sie sind der Glitzerstaub, der mich abends in den Schaf begleitet.
Geschichte
Libby hat ihre Studienzeit tief hinten in ihrem Herzen verschlossen. Zu viel ist damals passiert und zu schmerzhaft sind einige Erinnerungen. Doch als sie in diesem Jahr eine Einladung bekommt, ihre Freunde wiederzutreffen, gibt sie zum ersten Mal nach. Es soll nur ein kurzer Besuch mit ihrem neuen Freund Max in dem Herrenhaus ihres Studienfreundes Archie werden. Archie, der damals nichts hat anbrennen lassen.
„Das ist nicht das Gleiche“, erwiderte sie achzelzuckend. „Bei dir hat das Aufreißen eine neue Dimension erreicht. Du jagst dem Dopaminrausch hinterher, aber im Grunde ist das alles leer und bedeutungslos. Glücklich machen wird dich das nicht.
S. 48
Doch Archie schien sich damals ändern zu wollen. Zumindest dachte Libby das. Aber dann kam alles anders. Und die Erinnerungen schmerzen sie jetzt noch immer so sehr als wäre es gestern gewesen.
Als sie dann noch eingeschneit werden und der Strom ausfällt, sieht sich Libby ihrer Vergangenheit gegenüber gestellt und es kommen Geheimnisse nach oben, die lange verborgen waren.
Meine Meinung
Die zwei verschiedenen Erzählstränge, einmal in der Gegenwarte und einmal in der Studienzeit, wurden von Karen Swan gekonnt ineinander verwoben. Die Leser*innen verfolgen das Wiedertreffen der Freunde und erfahren, wie diese früher zueinander gestanden haben – und was sie miteinander verbindet. Besonders Libbys Gefühle von Unzulänglichkeiten sind sehr emotional und nachvollziehbar geschildert.
„Ihr schillernder Glanz, der im Laufe der Jahre in Libbys Erinnerungen verblasst war wie alte Polaroidfotos, flammte schlagartig wieder zu neuer Pracht auf. (…) Und dennoch konnte sie den Blick nicht von ihnen abwenden. Sie wünschte immer noch, wie sie zu sein.“
S. 78-79
Das sie Max nicht wirklich liebt und noch Gefühle für Archie hegt, ist den Leser*innen schnell klar, aber die Spannung, warum die beiden es damals nicht geschafft haben, zueinanderzufinden, wird bis zum Schluss gehalten.
Es ist aber nicht nur Libbys Geschichte, die in „Schneeflockenträume“ erzählt wird, sondern auch die Geschichte ihrer damaligen Freunde. Jede*r hatte eigene Probleme. Jede*r hat sich weiterentwickelt und doch gibt es etwas, was sie alle miteinander verbindet und was auf einmal ihre Vergangenheit zu ihrer Gegenwart macht.
Fazit:
Neben dem weihnachtlichen Setting sind vor allem die spannenden Elemente bei „Schneeflockenträume“ herausragend und hinterlassen nicht nur eine Gänsehaut, sondern zeigen, wie wichtig Zusammenhalt ist. Nicht nur zu Weihnachten.
- Werbung durch Rezensionsexemplar: Für diesen Blogbeitrag habe ich ein Rezensionsexemplar vom Goldmann Verlag gestellt bekommen. Meine Meinung ist davon nicht beeinflusst.