Die Liebe, das Glück und ein Todesfall – Kerry Fisher
Ich gestehe, wenn jemand meine Bücherregale durchforstet, fällt mit Sicherheit eine Sache auch auf: Neben Büchern mit zarten Pastelltönen, stehen dort auch viele Bücher mit verspielt anmutenden Titelbildern. Ich gestehe, wenn mich ein Buch vom Cover anspricht, ist die Wahrscheinlichkeit, dass ich es kaufe, relativ hoch. Dieses Buch von Kerry Fisher fällt zu 100 % in dieses Schema. Aber hielt der Inhalt auch, was das Cover verspricht?
In dem Roman geht es um Amaia Etxeleku, kurz Maia und ihre Kinder Bronte und Harley. Maia lebt in einer Sozialwohnung und hat keine hohen Ansprüche an ihr Leben. Sie hat zahlreiche Putzstellen, darunter eine bei einer gut betuchten Professorin, die jedoch stirbt. Zu Maias großer Überraschung hinterlässt diese Professorin ihr Geld. Eine ganze Menge Geld. Verbunden jedoch mit einer Bedingung: Maia muss das Geld als Schulgeld verwenden, um ihre Kinder zu einer besseren Schule zu schicken. Colin, ihr Rüpel von Mann, ist davon ganz und gar nicht begeistert. Doch Maia setzt sich durch und lernt auf der neuen Schule nicht nur etwas über sich selbst kennen, sondern auch den charmanten Lehrer Mr. Peters.
Anfangs tat ich mich etwas schwer mit dem Buch, da die Sprache, die Fisher gewählt hat, auf dem ersten Leseblick etwas ungewöhnlich für mich war. Zwar vollkommen passend, um die soziale Umgebung von Maia, ihrem Mann Colin und den Kindern wiederzugeben, aber dennoch etwas störend beim Lesen. Deshalb kam ich auch erst nicht so ganz in die Geschichte rein, zumal mich Colin total anwiderte. Natürlich wollte die Autorin auch genau das erreichen. Colin ist so widerlich und großkotzig beschrieben, dass man Maia förmlich wachrütteln möchte und ihr zuschreien will, dass sie ihn verlassen soll. Ganz im Gegenteil dazu steht der sympathische Lehrer Mr. Peters, der nicht nur Maia den Kopf verdreht.
Im Laufe der Geschichte fragte ich mich doch immer mehr, wie es mit Maia weitergeht und ob sie am Ende immer noch mit dem Großkotz von Mann zusammenbleibt. Auch die Verhältnisse zwischen den reichen und ärmeren Familien hat Fisher hervorragend skizziert, sodass der Leser sich zwischendurch ernsthaft nachdenkt, in welcher Welt wir eigentlich leben.
Fazit: Ein guter Roman, wenn auch mit unerwartetem Sprachgebrauch: