Safari am Niederrhein
Ihr wollt auf Safari am Niederrhein gehen? Wildrinder, Wildschweine und Hühner in freier Natur entdecken und kennenlernen? Dann auf zum Biolandhof Frohnenbruch!
Meine ersten Gedanken waren bei dem Wort Safari, wilde Tiere, ein Jeep und eine Savanne. Aber wer sagt, dass man für eine Safari immer weiter wegfahren muss? Auch am Niederrhein könnt ihr eine Safari machen. Auf dem Biolandhof Frohnenbruch werdet ihr auf einem Anhänger mit Heuballen sitzend von einem Trecker durch die Felder gezogen und entdeckt den wunderschönen Niederrhein und die heimische Tierwelt.
Klaus Bird, Hofinhaber mit seiner Frau Bärbel und den Kindern Eva und Paul, begrüßt uns auf dem Biolandhof Frohnenbruch. Das älteste Gebäudeteil stammt bereits aus dem Jahr 1622. Der Hof war damals eine richtige Ritterburg, wie spannend! Reste aus der Zeit entdeckt man überall auf dem Hof, auch den Wassergraben kann man noch sehen!
Klaus Bird und seine Frau Bärbel haben den Hof im Jahr 2002 auf ökologischen Landbau umgestellt. Die ersten Jahre war das alle andere als einfach, wie Klaus Bird erzählt: „Fürs Bankkonto wäre es einfacher gewesen, wenn wir es nicht gemacht hätten, aber wir haben uns bewusst dafür entschieden.“ Das es den Tieren hier richtig gut, werden wir bei unserer Rundfahrt über die Felder schnell auch selbst feststellen. Erst mal steigen aber alle auf den Anhänger und los gehts in Richtung Rinder!
Im ersten Moment schauen die Freilandrinder neugierig, wer sich da auf ihr Feld wagt. 200 Rinder haben die Birds insgesamt. Auf unserem Feld stehen Mütter mit ihren Kälbern, die zwischen 7-9 Monate alt sind. Einige Kälber suchen auch immer wieder die Zitzen der Mütter. Schon bei der Geburt bringt so ein Kalb 35-40 Kilogramm auf die Waage. Ernährt werden die Freilandrinder von den eigenen Flächen – insgesamt 100 Hektar misst das Land der Birds!
Zwischendurch gibt es auch ein paar sehr neugierige Rinder. Schnüffeln und Schuhe ablecken inklusive, was zur Erheiterung der Kinder beiträgt. Nachdem Klaus Bird uns alle Fragen zu den Rindern beantwortet hat (ein Bulle kann gut mal 700 Kilogramm wiegen!), geht es für uns weiter. Azubi Finn fährt uns weiter über die Felder und zu den Freilandschweinen.
Freilandschweine zu halten sei gar nicht so einfach, erklärt Klaus Bird. Die Genehmigung dafür zu bekommen, sei recht aufwendig. Trotzdem hat sich die Familie dafür entschieden und wer den Schweinen beim Wälzen in den Erdlöchern zusieht, versteht, warum. Hier draußen auf den Feldern haben die Schweine alles, was sie brauchen: Genug zu essen, Hütten, in denen sie schlafen und sich im Winter wärmen und Löcher, in denen sie sich suhlen. Was ein herrliches Schweineleben!
Die Erdlöcher sind dabei übrigens selbst gemacht. Also Schwein gemacht. Etwas Wasser wird lediglich gespritzt und schon graben die Schweine sich ihre eigenen Löcher. Gerade bei Hitze nicht ganz unwichtig, denn Schweine können sogar einen Sonnenbrand bekommen. Verrückt! Und wo hält es sich bei 30 Grad im Schatten am besten aus? Natürlich im kühlen Erdloch! Nach etwa einem halben Jahr kommen die Schweine auf ein anderes Feld. Dann steht das Feld 2 1/2 Jahre für verschiedene Kulturen zur Verfügung, bevor die Schweine wieder auf das Feld kommen.
Nach dem Besuch bei den Schweinen geht es zu den Hühnern. Besser gesagt zu den Hühner-Mobilen, in denen die Hühner leben. Aufgrund dieser Mobile können die Hühner immer wieder auf unterschiedlichen Stellen auf den Feldern stehen. 263 Hühner sind momentan in einem Mobil zu Hause. Da ist ganz schön was los!
Natürlich werden auch zahlreiche Eier gelegt – sogar vor unseren Augen! Gegen Nachmittag werden die Eier immer eingesammelt. Wenn ein Huhn brütet, legt es allerdings keine Eier mehr. Durch die enorme Bewegung sind die Hühner auch gut ausgelastet und picken sich nicht gegenseitig an. Ein Problem, dass Klaus Bird aber kennt: „Wenn wir die Tiere, zum Beispiel aufgrund der Geflügelpest, einsperren müssen, müssen wir genau aufpassen, dass sich die Tiere nicht picken.“ Draußen auf dem Feld fühlen sich die Hühner sichtlich wohler!
Im eigenen Hofladen können Besucher*innen dann auch die Erzeugnisse einkaufen. Hier wird sich in den nächsten Jahren aber einiges tun, wie Klaus Bird verrät: „Wir bauen gerade um und haben dann eine neue Metzgerei und ein Hofcafé“. Der Ausblick aus dem baldigen Cafégebäude lässt die Vorfreude auf jeden Fall schon mal höher steigen.
Insgesamt 50 Führungen gibt es über das Jahr verteilt auf dem Biolandhof Frohnenbruch, darunter auch die Safari am Niederrhein. Wenn ihr jetzt auch Lust bekommen habt, etwas mehr über die Tierhaltung zu lernen und euch mit den Tieren anzufreunden, schaut mal beim Biolandhof Frohnenbruch vorbei!
Wollt ihr noch mehr Ideen haben, was man am Niederrhein machen kann? Die nächsten Ideen stehen schon und es wird bald neue Blogposts geben. Folgt mir gerne auf Instagram und Facebook und erfahrt, wenn es etwas Neues gibt. Bis bald!