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Rheezer Kamer

E-Biketour durch’s Vechtetal

Fahrrad fahren und die Niederlande? Das gehört einfach zusammen. Warum dann nicht mal ein Wochenende auf E-Biketour durch’s Vechtetal fahren?

Das letzte Mal Fahrrad gefahren bin ich vor gut einem Jahr. Es liegt allerdings weniger daran, dass ich nicht gerne radel, sondern vielmehr daran, dass ich sehr zentral wohne und alles zu Fuß erledige. Seit meiner Kindheit gehört das Fahrrad fahren zu Urlauben aber dazu und ich fand es immer wunderbar auf meiner Lieblingsinsel Borkum für ein paar Wochen mal das Auto an der Seite stehen zu lassen und die Gegend mit dem Rad zu erkunden. Es ist gleich ein ganz anderes Lebensgefühl. Natürlich war ich deshalb auch direkt begeistert, als die Anfrage über meinen Arbeitgeber, die Niederrhein Nachrichten kam, auf E-Biketour durch’s Vechtetal zu fahren.

Google Maps

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Der Kartenausschnitt zeigt etwa unsere Route / Google Maps

Startpunkt: Nordhorn

Freitag nach der Arbeit ging es nach Nordhorn. Das kleine Städtchen liegt in Niedersachsen an der niederländischen Grenze und war der Startpunkt für unsere Etappe nach Zwolle. Wir ihr merken werdet, sind wir nicht die ganzen 104 Kilometer mit dem Rad gefahren, sondern haben auch noch andere Verkehrsfahrzeuge benutzt. Dazu aber später mehr.

Nordhorn
Eine Bootsfahrt in Nordhorn lohnt sich.

Nordhorn hat mich sehr begeistert. Wir machten eine kleine Bootsfahrt durch die wunderschöne mit zahlreichen Brücken umsäumte Stadt, bei der wir viel Wissenswertes erfuhren. Früher war die 55.000 Einwohner Stadt stark im Textilgewerbe tätig. Heute ist sie unter anderem auch ein touristisches Ziel, welches gerne von den niederländischen Nachbarn am Wochenende frequentiert wird.Vollkommen zu Recht, wie ich finde. Ein Abstecher lohnt sich in jedem Fall.

Emmlichheim
Start der E-Biketour in Emmlichheim.

Am Samstagmorgen brachte uns der Bus nach Emmlichheim, unser Ausgangspunkt für die erste Fahrradetappe. Jetzt ging es das erste Mal auf die E-Bikes. Ich bin vorher noch nie mit einem E-Bike gefahren, die Handhabung ist aber sehr simpel. Je nach Bedarf kann man eine gewünschte Stufe der elektrischen Schaltung höher schalten, um so eine Hilfe beim Fahren zu haben. Bis auf wenige Ausnahmen bin ich meist mit Stufe 1 gefahren (ich wollte ja schließlich noch das Gefühl haben, etwas zu tun 😉 ). Entlang der Vechte radelten wir dann bis nach Laar. Eine wunderschöne Strecke, die durch unglaublich viel Grün besticht – und durch eine Kurbelfähre!

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Mit dem Vechtezomp nach Gramsbergen

Das war ein Spaß! Auf der anderen Seite angekommen, fuhren wir bis nach Laar, wo eine Vechtezomp auf uns wartete. Ich bin bereits im letzten Jahr bei meinem Glampingausflug im anderen Holland mit solch einem solchen Flüsterboot gefahren und kann es  nur jedem empfehlen. Die Atmosphäre ist unglaublich schön und die pensonierten Ehrenamtler, die die Fahrten durchführen sind ursympathisch und können wahnsinnig viel über die wunderschöne Region erzählen. Als wir in Gramsbergen wieder an Land gingen, durfte natürlich ein Besuch in der Brauerei Mammoriete (www.mommeriete.nl) nicht fehlen. Die Räder sind in der Zwischenzeit von Laar nach Gramsbergen gebracht worden, so dass wir nun weiter fietsen (niederländisch für radeln) konnten.

Rheezer Kamer
Kleiner Zwischenstopp bei der „Rheezer Kamer“.

Der nächste Stopp folgte bei der „Rheezer Kamer„. Schon von Weitem sahen wir das schöne ehemalige Bauernhäuschen. Als wir unsere Fahrräder abgestellt haben, dachte ich, ich traue meinen Augen nicht. Nur wenige Meter von der Vechte entfernt, total idyllisch gelegen befindet sich ein sehr chices und stylisches Café und B&B. Die Besitzerin erzählte uns, dass sie das B&B und Café neben ihrem Hauptberuf gemeinsam mit Studenten führt. Man spürt die Liebe zum Detail, die in jedem Einrichtungsstück und vor allem auch im Kuchen steckt. Das Rezept von dem traumhaften Beerenkuchen muss ich unbedingt noch in Erfahrung bringen. Übrigens: Wer lieber wandert, anstatt zu radeln – Rheeze liegt direkt am Pieterpad, dem bekanntesten Langstreckenwanderweg der Niederlande.

Nach einem weiteren kurzen Stopp in Beerze, beim Campingplatz Beerze Bulten, machten wir uns auf und absolvierten die letzten Kilometer an diesem Tag. Im Hotel in Ommen angekommen brauchte ich dann erst mal eine heiße Dusche – nach dem ungewohnt vielen Kilometern merkte ich doch meine Beine und vor allem auch meinen Hintern 😉

Vilsteren
Mühle in Vilsteren.

Fotostopp in Vilsteren

Am nächsten Morgen ging es dann wieder auf’s Fahrrad – und entgegen aller Befürchtungen war es gar nicht so schlimm. Zwar verspürte ich leichten Muskelkater aber wenn man einmal wieder fuhr, ging es. Wir machten einen kurzen Fotostopp in Vilsteren, wo neben dem herrschaftlichen Landgut auch ein typisch niederländisches Motiv zu finden war 😉 Weiter ging es dann zum Boerhoes, wo wir gerade rechtzeitig zum einsetzenden Regen ankamen und uns am Feuer (gerade richtig, da es sich etwas zugezogen hatte und auf dem Rad etwas frisch war) mit warmen Getränken und original Krentenwegge (einem Rosinenbrot) stärken konnten.

Hof Boerhoes liegt in Dalfsen.

Danach standen die letzten Kilometer unserer E-Biketour durch’s Vechtetal auf dem Programm. Mit unserem Endziel Zwolle in Sicht, radelten wir noch etwas durch’s Grüne, bis es zum Schluss noch einmal um Zwolle herum ging und dann Richtung Stadtkern. Dort gab es erst ein kleines Mittagessen in der Villa Suikerberg, bevor wir von einem Stadtführer die wunderschöne Stadt gezeigt bekamen. Einen kurzen Stopp machten wir im urigen Zwolse Balletjes Huis, wo es natürlich auch für jeden ein Bonbon zum Probieren gab.

Balletjes Huis Zwolle
Das Zwolse Balletjes Huis ist definitiv einen Stopp wert.

Wenn eine Stadt einen so tollen Bonbonladen hat, kann sie nur toll sein, finde ich 🙂 und der Rest der Stadt bestätigte mir meinen ersten Eindruck. Neben Bonbons stehe ich vor allem noch auf lesen und wenn Zwolle noch etwas zu bieten hat, dann einen Bücherladen, der seinesgleichen sucht.

Waanders in de Broeren in Zwolle.

Ist das nicht ein atemberaubender Anblick? Der Buchladen Waanders in de Broeren befindet sich in einer alten Kirche und ist ganz zauberhaft. Auf rund 1.000 m² können sich Leseratten hier total verlieren. Glaubt mir, alleine deshalb lohnt es sich schon, Zwolle noch mal einen Besuch abzustatten.

Lekker fietsen

Nach unser kurzen Stippvisite in Zwolle ging es dann mit dem Bus wieder zurück nach Nordhorn, wo unsere Autos standen. Im Bus war es merklich still – nach diesem aufregenden und auch anstrengenden Wochenende nicht weiter verwunderlich. Jeder hing seinen Erinnerungen an die tolle E-Biketour durch’s Vechtetal etwas nach und hier und da wurde auch schon an Ideen für neue Touren gewerkelt, denn eins ist klar: die Niederlande und Fahrradtouren, das passt einfach heerlijk zusammen!

  • Werbung: Dieser Blogbeitrag ist durch eine Einladung zur Pressereise ins Vechtetal entstanden. Er enthält Verlinkungen und Tipps rund um die Vechteregion und basiert auf meiner wahren Meinung. Ihr wisst ja, Bonbons, Bücher und tolle stylische Cafés gepaart mit Sonnenstunden beim Radeln gehen einfach immer für mich 🙂

Sarah Weber ist als Journalistin und Bloggerin am Niederrhein unterwegs. 2015 hat sie ihren 2-Fach-Master in Germanistik und Niederlandistik an der Universität Duisburg-Essen abgeschlossen und ist seitdem wieder in ihrer Heimatregion unterwegs. Neben dem Schreiben engagiert sich die Wahlmoerserin auch in der lokalen Kulturszene. Auf ihrem Blog entdeckt die Journalistin die Schönheiten ihrer Heimat und lässt ihre Leser an ihrem Leben teilhaben. Mal ernsthaft, mal amüsant, aber zu 100 Prozent immer authentisch und mit Freude an ihrer Passion - dem Schreiben.