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Apfelernte am Niederrhein + Apfelkuchenrezept

“Das Heimatherz des Niederrheiners springt beim Apfel gleich höher“ – also auf zur Apfelernte an den Niederrhein.

Schon einmal als ich bei Clostermanns im Rahmen meiner kulinarischen Getränketour am Niederrhein zu Gast war, hat Leslie Clostermann mit dem obigen Zitat bei mir genau ins Schwarze getroffen. Seit dem ich klein bin, gehören Äpfel zu meinem Lieblingsobst. Somit freute ich mich auch sehr, dass ich, nachdem ich dieses Jahr zum ersten Mal bei der Spargelernte hinter die Kulissen schauen durfte, auch bei der Apfelernte mitanpacken durfte.

Erntehelfer für einen Tag

Aber der Reihe nach. Eigentlich haben Clostermanns für die Apfelernte immer zahlreiche eifrige Helfer und Saisonarbeiter aus Polen. Aufgrund der Corona-Pandemie ist es in diesem Jahr aber etwas schwieriger geworden, weswegen sich Leslie Clostermann bereits vor einigen Monaten per Facebook an ihre Follower wandte, und um Mithilfe bei der Apfelernte am Niederrhein bat:

„Dadurch haben wir sehr viele Menschen erreicht, die uns alleine, oder auch in Gruppen bei der Ernte geholfen haben“, berichtet Leslie Clostermann gerührt. Wenn ein Niederrheiner um Hilfe bittet, wird natürlich auch geholfen – also ging es auch für mich zur Apfelernte an den Niederrhein auf den Neuhollandshof.

Bei schönstem Sonnenschein hat sich auch heute eine große Gruppe freiwilliger Erntehelfer eingefunden, um den Clostermanns bei der Ernte zu helfen. Das Team vom Clever Fit in Wesel nimmt eigentlich jährlich bei der Drachenbootregatta statt. Da diese dieses Jahr aufgrund der Pandemie nicht stattfinden kann, hilft das Team stattdessen bei der Apfelernte. Bevor es losgeht, erklären Rolf und Leslie Clostermann, worauf bei der Apfelernte geachtet werden muss.

„Ganz wichtig ist, dass ihr die Äpfel sanft in die Körbe legt und nicht werft. Eier könnt ihr werfen, Äpfel muss man legen“, erklärt Rolf Clostermann mit einem Augenzwinkern. Der Grund folgt sogleich: „Äpfel sind sehr empfindlich und bekommen schnell Druckstellen.“

Der Stil muss dran bleiben

Leslie Clostermann zeigt, wie man den Apfel am besten vom Baum abbekommt und erklärt dazu: „Der Stil vom Apfel muss dran bleiben, da der Apfel ansonsten eine offene Wunde hat und fault.“ Aha, wieder etwas dazugelernt denke ich mir und knicke die Äpfel vorsichtig ab. Ebenfalls dürfen keine Äpfel mit Faulstellen in die Körbe, denn diese können die anderen Äpfel „anstecken“.

Es ist schon etwas anderes, das Obst hier direkt vom Baum zu ernten, als sich die Äpfel aus dem Supermarktregal auszusuchen. Es herrscht überall gute Laune, kein Wunder, stimmt doch das Wetter und die Arbeit macht Spaß. Und das Beste: Naschen ist von den Hofbesitzern ausdrücklich erlaubt worden. Das lasse ich mir nicht zweimal sagen, schließlich habe ich noch nicht gefrühstückt.

Probieren erlaubt!

Es gibt übrigens über 30 verschiedene Apfelsorten auf dem Neuhollandshof. Wahnsinn, oder? „Am bekanntesten ist der Elstar. Das ist quasi der Star unter den Äpfel bei den Deutschen“, berichtet Leslie Clostermann lachend. Boskop, Pink Lady und Gala kennen die Meisten auch noch, aber viele andere Sorten sind eher unbekannt. Wir enten heute den Falstaff und nach meinem ersten Bissen muss ich sagen: der kann definitiv was!

Immer mit dabei: Balou.

Nach getaner Arbeit darf natürlich auch pausiert werden. Für die Erntehelfer gibt es nicht nur eine Kleinigkeit zu essen, sondern natürlich auch Äpfel. Na ja, und zwischendurch darf auf dem wunderschönen Hof natürlich auch einfach mal die Sonne genossen werden. Das geht in dem kleinen Idyll, das die Clostermanns bewirtschaften, nämlich extrem gut.

Und dann muss man ja auch noch Zeit haben, einfach dazusitzen und vor sich hin zu schauen,

stellte eins schon Astrid Lindgren fest.

Und genau das mache ich jetzt. Natürlich mit einem leckeren Stück Apfelkuchen, den ich mit frischen Äpfeln vom Neuhollandshof gebacken habe. Nach getaner Apfelernte die perfekte Belohnung. Und das passende Rezept habe ich natürlich auch noch für euch parat:

Apfelstreuselkuchen

Zutaten Teig:

250g Quark
1 Ei
1 EL Sonnenblumenöl
100g Zucker
1 Pck. Vanillezucker
1 Prise Salz
300 g Mehl
1 Pck. Backpulver
+ 10 Äpfel

Die Menge reicht für ein Blech. Falls ihr eine Springform machen möchtet, könnt ihr die Zutaten halbieren. Alle Zutaten vermixen und den Teig dann auf dem Blech verteilen. Danach die Äpfel schälen und verteilen. Geht natürlich auch mit anderem Obst wie zum Beispiel Kirschen.

Zutaten Streusel:

10 EL Mehl
4 EL Zucker
125g Butter
1 Pck. Vanillezucker

Masse zu Streuseln verkneten und dann über den Kuchen geben. Am Ende circa 30 Minuten auf 200 Grad backen. Am besten noch lauwarm servieren!

Habt ihr auch schon mal bei der Apfelernte geholfen? Oder habt ihr sogar einen eigenen Apfelbaum? Die nächsten Ideen für Entdeckungen am Niederrhein stehen übrigens schon und es wird bald neue Blogposts geben. Folgt mir gerne auf Instagram und Facebook und erfahrt, wenn es etwas Neues gibt. Bis bald!

  • unbezahlte und unbeauftragte Werbung: Dieser Blogbeitrag enthält eine Verlinkung zu Clostermann. Ich wurde dafür nicht bezahlt, sondern es ist eine reine Herzensempfehlung!

Sarah Weber ist als Journalistin und Bloggerin am Niederrhein unterwegs. 2015 hat sie ihren 2-Fach-Master in Germanistik und Niederlandistik an der Universität Duisburg-Essen abgeschlossen und ist seitdem wieder in ihrer Heimatregion unterwegs. Neben dem Schreiben engagiert sich die Wahlmoerserin auch in der lokalen Kulturszene. Auf ihrem Blog entdeckt die Journalistin die Schönheiten ihrer Heimat und lässt ihre Leser an ihrem Leben teilhaben. Mal ernsthaft, mal amüsant, aber zu 100 Prozent immer authentisch und mit Freude an ihrer Passion - dem Schreiben.