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Barfußpfad Moers

Was gibt es Besseres als mit nackten Füßen über eine Wiese oder Sand zu laufen? Im Jungbornpark in Moers kann man das auf dem Barfußpfad ausgiebig machen.

Wer kennt es nicht: am Strand angekommen müssen sofort die Schuhe ausgezogen werden, um barfuß durch den Sand zu laufen – egal welches Wetter gerade herrscht! Zumindest für mich ist das eine absolute Wohltat für die Füße. Das Gefühl barfuß über Sand zu laufen, aber auch über eine frische Wiese, ist herrlich. Endlich sind die Schuhe mal aus und man kann alles ganz intensiv mit den Füßen erkunden, kein Wunder, sind an den Füßen doch zahlreiche Rezeptoren, mit denen wir den Untergrund wahrnehmen.

Dass barfuß laufen gesund ist, wusste auch bereits Pastor Emanuel Felke. Er lebt Anfang des 20. Jahrhunderts in Moers, genauer gesagt in Repelen, und kultivierte dort nicht nur das barfuß laufen, sondern auch zahlreiche andere Anwendungen, zum Beispiel Lehmbäder. Zum Gedenken an ihn wurde 2010 ein Barfußpfad am Jungborn in Moers / Repelen eröffnet.

Eine Gedenktafel am Beginn des Pfades informiert über Pastor Felke.

Es gibt mehrere Bereiche im Park, die man barfuß erkunden kann. Wer möchte kann direkt an den Tennisplätzen am Jungbornpark starten. Hier geht es über verschiedene Felder, und vor allem viel Gras, los. Nachdem einige Felder passiert sind, kann man sich entscheiden, wie es weitergeht: Entweder in Richtung Musikpavillon oder in Richtung Jugendpavillon. Ich bin in Richtung Musikpavillon gelaufen, denn ich wollte zum Intensivbereich des Parks, den ich euch gleich noch genauer vorstelle.

Der Musikpavillon im Jungbornpark.

Nach einem Abstecher am Musikpavillon vorbei – wir herrlich muss es sein, hier Musikern zu lauschen? – ging es für mich zum Intensivbereich. Für diesen Bereich muss man 3 Euro Eintritt zahlen, die restlichen Bereiche im Park sind kostenlos zugängig. Achtung, der Automat gibt kein Wechselgeld, also habt am besten passendes Kleingeld dabei!

Angekommen am Intensivbereich!

Im Intensivbereich warten verschiedene Fühlstrecken auf euch, über die ihr barfuß laufen könnt. Am Anfang gibt es verschiedene Abstellfächer für eure Schuhe, falls ihr nicht eh schon barfuß durch den restlichen Pfad gelaufen seid. Wer will, kann sich hier auch kurz ausruhen, bevor er über die Felder im Intensivbereich läuft.

Hose hochgekrempelt, Schuhe aus und los gehts. Die verschiedenen Baumstämme laden zum Balancieren ein. Mit Sicherheit findet ihr immer wieder einen neuen Weg, der euch über die verschieden großen Baumstämme bringt.

Ein Wassertretbecken gehört zum Barfußpfad dazu!

Am Ende der ersten Felder wartet ein Kneippbecken auf euch. “ Durch den Kältereiz werden Atmung, Kreislauf, Wärmehaushalt, und Stoffwechsel angeregt und somit auch das Immunsystem gestärkt“, heißt es auf der Seite des Barfußpfades Moers. Also, Zähne zusammenbeißen und ab durchs Wasser. Übrigens: ganz so kalt, wie erwartet fand ich es gar nicht 😉

Glas?!

Weiter geht es auf einem Feld voller Glasstücken. Moment, Glas?! Genau das war meine Reaktion. Aber keine Angst, hier verletzt sich niemand, denn dieser Glassplitt ist abgeschliffen. Ein lustiges Gefühl ist es trotzdem, barfuß darüber zu laufen! Ein paar Felder weiter wartet ein Summstein auf euch. Ein Summ, was?! Ein Stein, in dem ihr den Hall hört, wenn ihr summt!

der Summstein!

Danach folgen verschiedene Felder mit Naturbelägen, Kies und auch Sand. Da ich das Gefühl von Sand zwischen den Füßen am Strand schon liebe, muss ich natürlich hier ganz besonders lange verweilen und stelle mir vor, hinter mir das Rauschen des Meeres zu hören 🙂

Kieselsteine als Fühlbereich!

Mein liebster Bereich wartet am Ende des Intensivbereichs: das Lehmtretbecken. Im ersten Moment sieht das Becken etwas gewöhnungsbedürftig aus, denn die Farbe ist – welch Wunder – sehr schlammig. Lasst euch davon aber nicht abhalten, in das Becken mit den Füßen einzutauchen:

„Das altbekannte und bewährte Heilmittel zur Linderung vieler Beschwerden beugt der Übersäuerung des Körpers vor, regt die Durchblutung des ganzen Körpers an und hat die Eigenschaft, Giftstoffe über die Haut auszuleiten“, heißt es auf der Seite des Barfußpfades Moers und ich kann dem nur zustimmen. Es ist ein tolles Gefühl, über den Lehm zu laufen und gibt mir das Gefühl, barfuß im Meer zu sein.

Am Ende des Lehmbeckens könnt ihr eure Füße abwaschen.

Nach dem Lehmbecken sehen eure Füße mit Sicherheit nicht mehr ganz so sauber aus – aber keine Angst, es gibt Schläuche mit Wasser, mit denen ihr eure Füße wieder säubern könnt. Nach dem Lehmbecken verlasse ich den Intensivbereich des Barfußpfades Moers wieder und laufe noch etwas weiter durch den Park, denn es gibt hier auch einige Kunst zu begutachten.

Ist die Kleidung echt?

Als ich den Weg entlang laufe, sehe ich auf einer Mauer schon aus der Ferne etwas liegen. Verwundert, wer Schuhe und sein Kleid dort hat liegenlassen gehe ich näher und merke erst dann, dass die Kleidung gar nicht echt ist, sondern ein Kunstobjekt. Als ich etwas am Wasser verweile stelle ich allerdings fest, dass ich nicht die Einzige bin, die diesem Irrtum erliegt und muss Schmunzeln.

Wenn ihr wollt, könnt ihr jetzt über einen Rasenpfad zurück zum Start laufen, oder ganz normal den Fußgängerweg benutzen. Ich war ungefähr eine Stunde auf den Barfußpfad Moers unterwegs und hatte viel Spaß dabei. Der Pfad hat täglich von März bis Oktober von 10 bis 20 Uhr geöffnet.

Wart ihr auch schon mal auf einem Barfußpfad unterwegs? Wie waren eure Erlebnisse? Die nächsten Ideen für Entdeckungen am Niederrhein stehen schon und es wird bald neue Blogposts geben. Folgt mir gerne auf Instagram und Facebook und erfahrt, wenn es etwas Neues gibt. Bis bald!

  • unbezahlte und unbeauftragte Werbung: Dieser Blogbeitrag enthält eine Verlinkung zum Barfußpfad Moers. Ich wurde dafür nicht bezahlt, sondern es ist eine reine Herzensempfehlung!

Sarah Weber ist als Journalistin und Bloggerin am Niederrhein unterwegs. 2015 hat sie ihren 2-Fach-Master in Germanistik und Niederlandistik an der Universität Duisburg-Essen abgeschlossen und ist seitdem wieder in ihrer Heimatregion unterwegs. Neben dem Schreiben engagiert sich die Wahlmoerserin auch in der lokalen Kulturszene. Auf ihrem Blog entdeckt die Journalistin die Schönheiten ihrer Heimat und lässt ihre Leser an ihrem Leben teilhaben. Mal ernsthaft, mal amüsant, aber zu 100 Prozent immer authentisch und mit Freude an ihrer Passion - dem Schreiben.