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Rugby mal ganz anders

Rugby mochte ich schon in der Schulzeit gerne. Ein schnelles Spiel, bei dem man auch als kleiner Mensch gute Chancen hat. Aber Rugby unter Wasser? Davon hatte ich bis dato noch nie gehört.

Dies sollte sich aber ändern, als ich beim DUC Krefeld zu Gast war. Voller Spannung ließ ich mir von Sebastian Grothaus, dem Pressesprecher der Unterwasserrugbymannschaften, das Spiel erklären: Sechs Spieler sind immer pro Mannschaft unter Wasser und versuchen den mit Salzwasser gefüllten Ball in den gegnerischen Korb zu bekommen. Da beim Unterwasserrugby ohne Sauerstoffflaschen, sondern nur mit Schnorchelausrüstung gespielt wird, haben die sechs Spieler sechs Auswechselspieler, mit denen sie sich circa im zwei-Minuten-Takt abwechseln. Es gibt zwei Spielhalbzeiten, jede dauert 15 Minuten. Ansonsten ist das Spiel ähnlich wie das klassische Rugby. Sehr körperbetont und actionreich. Hörte sich schon mal sehr interessant an und ich war mehr als gespannt, das Ganze live zu sehen.

Erst mal musste jedoch die Spielerausrüstung angebracht werden: Da ich keinen Badeanzug besitze und ein Bikini bei der Sportart nicht so ratsam ist, bekam ich einen Neoprenanzug. Jeder Spieler trägt zudem einen Schnorchel, eine Tauchmaske, Schwimmflossen und eine Kappe mit eingenähten Ohrenschützern. Gerade das ist wichtig, wie mir erklärt wurde, da es ohne diesen Schutz schnell mal zu Verletzungen am Ohre kommen kann. Ich muss dazusagen, dass ich zwar bereits mal schnorcheln war, aber noch nie richtig tauchen. Für mich gab es also erst mal eine Einweisung ins Tauchen. Druckausgleich, Fortbewegung mit den Flossen. Und dann ging es auch schon los. Aus sicherer Entfernung schaute ich mir an, wie der Ball ins Wasser gegeben wurde und die beiden Mannschaften nach vorne preschten, um ihn zu bekommen. Ich wusste kaum, wo ich zuerst hinblicken sollte, soviel passierte gleichzeitig. Während der eine Spieler den Ball in Richtung Korb der gegnerischen Mannschaft brachte, tauchten andere Spieler schon wieder auf, um eingewechselt zu werden. Von oben sieht man im Prinzip nur Leute im Wasser, die immer auf-und abtauchen. Unter Wasser ist das ganz anders. Es ist wahnsinnig spannend, wie die Spieler versuchen, einen Korb zu machen und der Torwart im Gegenzug versucht, sein Tor zu beschützen. Ich habe selten eine so dynamische Sportart erlebt. Nun war mir auch vollkommen klar, warum jede Halbzeit nur 15 Minuten dauert. Die Leistung,die die Spieler unter und über Wasser liefern ist einmalig. Ich selbst kam übrigens nicht ganz auf 4,20 Meter runter. Meine Ohren wollten sich in der kurzen Zeit nicht so ganz an die Tiefe gewöhnen, aber es ist ein Mordsgaudi dem Spiel einmal unter Wasser zu folgen.

 

Sarah Weber ist als Journalistin und Bloggerin am Niederrhein unterwegs. 2015 hat sie ihren 2-Fach-Master in Germanistik und Niederlandistik an der Universität Duisburg-Essen abgeschlossen und ist seitdem wieder in ihrer Heimatregion unterwegs. Neben dem Schreiben engagiert sich die Wahlmoerserin auch in der lokalen Kulturszene. Auf ihrem Blog entdeckt die Journalistin die Schönheiten ihrer Heimat und lässt ihre Leser an ihrem Leben teilhaben. Mal ernsthaft, mal amüsant, aber zu 100 Prozent immer authentisch und mit Freude an ihrer Passion - dem Schreiben.