Laden
Tea Time Lindenhof

Tea Time im Lindenhof

Eine gemahlene Tasse Kaffee, eine heiße Schokolade, aber Moment mal: Was ist eigentlich mit Tee? Willkommen zur Tea Time im Lindenhof.

Tee hat am Niederrhein eine eher untergeordnete Rolle, würde ich zumindest sagen. Wo man auch hinschaut, Kaffee wird in Maßen getrunken, aber die Teetrinker sind doch eher ein kleineres Grüppchen. Und das vollkommen zu Unrecht, denn wer einmal eine echte Tea Time im Lindenhof mitgemacht hat, dem wird das heiße Getränke (und vor allem auch die Vielfalt des Getränks) schon bald das Herz erwärmen 😉

Da ich selbst keinen Kaffee trinke, habe ich schon früh Tee und Kakao als Alternativen schätzen- und auch lieben gelernt. Eine echte englische Tea Time habe ich jedoch noch nie mitgemacht, da ich auch noch nie in England war. Dass es mit dieser Tea Time aber etwas ganz Besonderes auf sich hat, ist mir nicht nur durch viele Lektüren und Filme bekannt, sondern auch durch zahlreiche Erzählungen von Bekannten, die schon mal in England waren.

Lindenhof Kranenburg
Welcome!

Passender als mit dieser englischen Telefonzelle kann man bei einer Tea Time doch nicht begrüßt werden, oder? Sogar das Wetter meinte es gut mit uns und war trist und regnerisch – genau passend zu meinen Vorstellungen von englischem Wetter also 😉 und genau passend, um es sich in der wunderschönen Stube des Lindenhofs gemütlich zu machen.

Von wegen nur Tee …

Nachdem wir das Café betreten und zu unserem Tisch geführt wurden, kam ich aus dem Staunen nicht heraus. Ich hatte zwar bereits vorab gelesen, dass die Besucher zum Tee auch ein paar englische Spezialitäten gereicht bekommen, aber das, was dort alles auf dem Tisch stand, übertraf bei Weitem meine Vorstellungen.

Mit viel Liebe zum Detail

Und nicht nur die reichhaltige Auswahl an herzhaften und süßen Snacks begeisterte mich, sondern ebenfalls der mit so viel Liebe zum Detail gedeckte Tisch. In meiner Vorstellung geht es bei einer echten englischen Tea Time sehr vornehm zu. Genau so fühlte ich mich in den nächsten zwei Stunden auch. Das wunderschöne Porzellan verstärkte den Genuss des Tees gleich mehrfach und machte den Nachmittag zu etwas ganz Besonderem.

Verschiedene Sandwichs für die herzhaften Genießer.

Aber der Reihe nach. Zur Auswahl standen verschiedene Beilagen. So gab es zum Beispiel drei verschiedene Sandwich-Varianten: Eine mit Ei, eine mit Lachs und eine mit einer Paprikacreme. Im Hintergrund seht ihr zudem eine sehr leckere Erdbeermarmelade und Clotted Cream. Noch nie von gehört? Ich bis heute auch nicht, aber, allen, die noch nie bei einer Tea Time waren, wird im Lindenhof alles bestens erklärt.

Scones mit Früchtetee

Clotted Cream (auch Streichrahm) ist eine Art dicker Rahm, der aus roher (unhomogenisierter und unpasteurisierter) Kuhmilch hergestellt wird. Die Milch wird dazu in flachen Pfannen erhitzt und für mehrere Stunden stehen gelassen. In dieser Zeit sammelt sich der Rahm an der Oberfläche und bildet Klümpchen („clots“)“

Wikipedia
Typisch englische Scones.

Erdbeermarmelade und Clotted Cream isst man typischerweise auf Scones. Schon öfters habe ich von diesem englischen Gebäck gehört, es aber bisher noch nie probiert. Welch ein Fehler! Unsere Scones waren sogar noch ganz leicht warm und absolut köstlich. Egal ob ohne alles, mit Marmelade oder Clotted Cream – zum Tee sind sie ein absoluter Genuss. Ich werde demnächst unbedingt auch einmal welche backen.

Und was ist mit Tee?

Natürlich gibt es zu all dem auch jede Menge Tee. Eine Karte zeigt die verschiedenen Zutaten auf, sodass eine Auswahl nicht all zu schwer fällt, vor allem, da jeder so viel Tee trinken darf, wie er möchte. Ich habe mit dem „Wintertraum Blatt“ angefangen. Das ist eine milde Ceylon-China-Blattmischung, aromatisiert mit Zimt, Vanille und Mandelstücken, Orangenschalen und winterlichem Gewürzaroma. Genau passend für diese Jahreszeit, oder? Wenn euch jetzt schon das Wasser beim Lesen der Zutaten im Mund zusammenläuft, kann ich euch nur sagen, der Tee ist absolut köstlich!

Formosa Royal Oolong.

Mein Freund hatte sich stattdessen für einen Schwarzen Tee entschieden und zwar für den „Formosa Royal Oolong“, einem halbfermentierten Tee aus Taiwan. Toll fand ich auch, dass jeder Gast seine eigene Sanduhr hatte, mit der er die Ziehzeit genau im Auge behalten konnte. Absolut authentisch und zudem auch sehr entspannend. Wer übrigens genau hingeschaut hat, hat bestimmt auch das Glas Sherry entdeckt. Das gibt es nämlich auch zur Tea Time dazu. Ich habe also meinen ersten Sherry getrunken. Gar nicht mal so schlecht 😉

Entspannung bei der Tea Time im Lindenhof

Entspannend ist sowieso ein gutes Stichwort. Selten habe ich zur Kuchenzeit so gut entspannt wie bei der Tea Time im Lindenhof. Alles lief gefühlt etwas langsamer und entschleunigter ab. Ich sah meinem Sand beim Durchrinnen der Sanduhr zu, aß genussvoll von meinem Scone und schaute in den wunderschönen Innenhof. Hach, wenn Entspannung doch so einfach ist …

Eine Etagere voller Köstlichkeiten.

Wer übrigens dachte, das wäre schon alles an Beilagen gewesen, der irrt. Zusätzlich zu den Scones und den Sandwichs gab es noch das typische Shortbread, Karottenkuchen, Orangentörtchen und Petits Fours. Das Tolle: Alles (bis auf die Petits Fours) wurde im Lindenhof selbst hergestellt. Von den Scones über das Shortbread bis hin zu der aufwendig hergestellten Clotted Cream. Ich bin total begeistert, mit wie viel Liebe zum Detail die Tea Time im Lindenhof zelebriert wird.

Darf es noch etwas Süßes sein?

Nach der ersten Teerunde gab es für uns noch eine „Englische Teemischung“ und einen „Früchtegarten“. Was Tee angeht, habe ich an diesem Tag auf jeden Fall viel dazugelernt und vor allem das Zelebrieren der englischen Tea Time im Lindenhof unglaublich genossen. Mit Sicherheit wird dies nicht meine letzte englische Tea Time gewesen sein, denn gibt es eine entspanntere Art seinen Samstagnachmittag zu verbringen? Of course not!

Wollt ihr auf dem Laufenden bleiben, wenn ich weitere tolle Orte am Niederrhein entdecke? Oder habt ihr Ideen, was ich noch entdecken könnte? Dann schreibt mir doch gerne auf Instagram und Facebook. Dort erfahrt ihr auch, wenn es etwas Neues gibt. Bis bald!

Sarah Weber ist als Journalistin und Bloggerin am Niederrhein unterwegs. 2015 hat sie ihren 2-Fach-Master in Germanistik und Niederlandistik an der Universität Duisburg-Essen abgeschlossen und ist seitdem wieder in ihrer Heimatregion unterwegs. Neben dem Schreiben engagiert sich die Wahlmoerserin auch in der lokalen Kulturszene. Auf ihrem Blog entdeckt die Journalistin die Schönheiten ihrer Heimat und lässt ihre Leser an ihrem Leben teilhaben. Mal ernsthaft, mal amüsant, aber zu 100 Prozent immer authentisch und mit Freude an ihrer Passion - dem Schreiben.