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Niederrheinisches Weihnachtsmenü

Habt ihr Lust auf ein regionales, niederrheinisches Weihnachtsmenü? Gemeinsam mit Sandra Dusza von der Kunstküche Krefeld habe ich das perfekte Weihnachtsmenü für euch entwickelt.

Nicht mal mehr zwei Wochen, dann ist schon Weihnachten. Zeit, um sich Gedanken um ein leckeres Weihnachtsmenü zu machen, denn schließlich gehört leckeres Essen und Trinken doch zu Weihnachten dazu, oder? Ich liebe es, wenn die verschiedenen Gerüche aus der Küche bereits das nahende Fest ankündigen und man sich gemeinsam um den Tisch sammelt und das Festtagsmenü genießt!

Als Kinder wurde immer erst Bescherung gemacht und dann gegessen, ansonsten hätten wir vor Aufregung wohl kaum etwas herunter bekommen. Heute ist das etwas anders und das Essen wird mindestens genauso zelebriert wie der anschließende Geschenkeaustausch unter dem Tannenbaum. Allein bei dem Gedanken daran wird mir schon ganz warm ums Herz.

Für das diesjährige Weihnachtsfest habe ich mir zusammen mit Sandra Dusza, Inhaberin und Köchin der Kunstküche in Krefeld, etwas Besonderes ausgedacht: ein niederrheinisches Weihnachtsmenü! Auch wir hier am Niederrhein haben tolle Lebensmittel, die sich fantastisch für ein Weihnachtsmenü eignen. Natürlich kommt die eine oder andere Zutat auch noch hinzu, aber ich glaube, das gesamte Menü passt perfekt zum Niederrhein – und ist sogar vegan!

Also, esst am besten noch schnell eine Kleinigkeit, denn ich kann euch versprechen, wenn ihr die folgenden Bilder seht, wird euer Magen bestimmt anfangen zu knurren.

Niederrheinisches Weihnachtsmenü á la Kunstküche

Als ich auf Sandra zugegangen bin und sie gefragt habe, ob sie ein niederrheinisches Weihnachtsmenü kreieren und kochen würde, war sie sofort Feuer und Flamme. Sandra ist Köchin und Gastgeberin mit ganzem Herzen und entwickelt ständig tolle neue Gerichte, bei denen mir das Wasser im Mund zusammenläuft. Ich ernähre mich seit mittlerweile 17 Jahren vegetarisch und kenne einige leckere Gerichte, aber was Sandra aus Gemüse zaubert, macht mich wirklich immer wieder sprachlos. Und ich kann euch versprechen, auch Fleischesser kommen hier auf ihre Kosten, denn das Menü schmeckt ausgezeichnet!

Die Vorspeise – Blumenkohlapfelsuppe

Eine Suppe zur Vorspeise ist für mich genau das Richtige. Sie wärmt herrlich und liegt nicht so schwer im Magen, sodass noch genügend Platz für die Haupt- und Nachspeise ist. Sandra hat sich für eine Blumenkohlapfelsuppe, garniert mit Zimtnüssen entschieden.

Zutaten

  • 1 kleiner Blumenkohl
  • 1-2 säuerliche Äpfel
  • 100g Lauch
  • etwas Sellerie
  • 1 Zwiebel
  • 1 Knoblauchzehe
  • Rapsöl
  • 1/2 TL Muskat
  • 1 Prise Kurkuma
  • Salz, Pfeffer
  • 700ml Gemüsebrühe
  • 200ml Hafermilch
  • 100g Haselnüsse
  • 1 TL Zimt
  • 1 EL Ahornsirup

Für die Vorspeisensuppe nimmt Sandra Blumenkohl: „Es geht sowohl frischer als auch Tiefkühl Blumenkohl“, verrät die Köchin. Äpfel kommen für die Kunstküche immer aus der Region. Gerne dürfen sie säuerlich sein: „Das ist ein perfekter Gegenspieler zu den süßlichen Komponenten!“, erklärt Sandra. Generell empfiehlt sie, so viele verschiedene Aromen wie möglich zu verwenden, um eine kleine Geschmacksexplosion zu ermöglichen.

Die Äpfel geben zudem die benötigte Süße, sodass auf Zucker verzichtet werden kann. Kurkuma verwendet Sandra, um der Suppe die leicht gelbe Farbe zu geben. Nachdem alles gekocht wurde, muss die Suppe nur in einem Mixer püriert werden, die Haselnüsse in einer Pfanne leicht mit Zimt und Ahornsirup angebraten werden und fertig ist die Vorspeise.

Zubereitungs- und Kochzeit: Circa 30 Minuten

Hauptspeise: Wirsingroulade gefüllt mit Rote Bete Hirse und süßsauer marinierter Rote Bete, dazu Kartoffelstampf und eine Altbiersauce

Rote Bete, was für eine tolle Pflanze. Ich liebe sie seit dem ich ein kleines Kind bin. Zusammen mit Kartoffelstampf kommen da bei mir sofort Kindheitserinnerungen hoch! Sandra hat diesen Klassiker mit einer Wirsingroulade ergänzt. Wirsing als Roulade? Klingt extrem nach Niederrhein und ist sehr lecker! Die Altbiersauce (die übrigens gar nicht nach Bier schmeckt) rundet diese Hauptspeise perfekt ab!

Zutaten

Für die Rouladen:

  • 6 Blätter Wirsing
  • 100g Goldhirse
  • 200ml Rote Bete Saft
  • 1 Rote Bete (vorgekocht)
  • 2 EL Olivenöl
  • 1 EL Balsamico
  • 1 TL Ahornsirup
  • Salz, Pfeffer
  • Zitronenthymian

Für die Sauce:

  • 150g Sellerie
  • 150g Lauch
  • 1 Zwiebel
  • 1 Zehe Knoblauch
  • Sonnenblumenöl zum Anbraten
  • 330ml Altbier (alternativ Malzbier)
  • 350ml Gemüsebrühe
  • Salz, Pfeffer
  • Thymian, Salbei, Rosmarin

Zuerst muss die Hirse abgespült werden, weil sie leicht mehlig ist und ansonsten beim Kochen leicht klebrig wird. Dann wird die Hirse gemeinsam mit dem Rote Bete Saft gekocht. Ungefähr 10 Minuten kochen und 10 Minute garen, dann die Gewürze dazugeben.
Danach könnt ihr die eingelegte Rote Bete zubereiten. Dafür nehmt ihr eine Rote Bete und legt sie in eine Schüssel mit folgenden Zutaten ein: Olivenöl (es geht auch ein anderes Öl), Balsamicoessig, Ahornsirup und Zitronenthymian. Anschließend kommt noch etwas Salz und Pfeffer hinzu. Das Ganze könnt ihr eine halbe Stunde einziehen lassen. Tipp von Sandra: Wenn ihr die Rote Bete schneidet, schneidet ruhig verschiedene Größen – zum Essen ist es interessant, verschiedene Strukturen im Mund zu haben.

Kommen wir an den „kniffeligsten“ Teil: die Rouladen aus Wirsing. Zuerst löst ihr die Wirsingblätter und wascht diese ab. Der dicke Stunk wird herausgeschnitten. In der Mitte eines Wirsingblattes könnt ihr dann etwas der Hirse (circa 1 1/2 EL) und der eingelegten Rote Bete legen. Sandra gibt noch eine Prise Meersalz dazu. Dann geht es ans Falten. Profitipp von Sandra: „Packt es wie ein Geschenk zusammen und haltet die Spieße griffbereit“. Etwas Übung braucht es, aber ich bin mir sicher, ihr bekommt den Kniff schnell heraus. Die fertigen Rouladen dann 10 Minuten kochen.

Für die Sauce erst mal die Zwiebel und das Knoblauch anschmoren und danach das Lauch und den Sellerie dazugeben. Profitipp: „Habt beim Anschmoren etwas Geduld, es soll schon dunkelbraun sein, damit die Röstaromen auch da sind“, erklärt Sandra. Die Masse wird dann mit Altbier (Sandra nimmt Bolten-Bier) abgelöscht. Das Ganze muss gut einkochen, damit der Biergeschmack nicht mehr da ist. Wenn die Sauce einmal aufgekocht ist und süßlich riecht, ist sie fertig. Dann die Gemüsebrühe dazugeben, die Kräuter und Salz und Pfeffer und alles mit einem Pürierstab mixen.

Tipp: Sandra hat für die Vor – und Hauptspeise auch ein Video auf ihrem Instagramkanal hochgeladen. Zum Nachkochen optimal!

Zubereitungs- und Kochzeit: 70-80 Minuten

Dessert: Grillagetorte

Zum Dessert habe ich Sandra richtig herausgefordert. Ein Klassiker vom Niederrhein ist für mich die Grillagetorte. Sie war für Sandra der „vegane Endgegner„, bisher hat sich die sympathische Köchin nicht herangetraut, aber nun war es soweit. Soviel vorweg: Sandras vegane Variante des Niederrhein-Klassikers ist ein absoluter Traum und hat das weihnachtliche Extra!

Zutaten

  • Zimtsterneteig (150g gemahlene Haselnüsse, 200g Puderzucker, 4 EL Wasser, 1 EL Zitronensaft, 1 TL Zimt)
  • 250ml vegane Sahne
  • 3 EL Schokodrops
  • 3 EL gehackte Haselnüsse
  • 3 EL Zucker
  • 1 Päckchen Sahnesteif
  • 1/2 TL Zimt
  • gebrannte Mandeln
  • Schokoverzierung

18er Tortenform

Baiser ist das Stichwort beim „veganen Endgegner“. Traditionell besteht die Grillagetorte aus Baiser, was Sandra vor die Frage stellte, welche vegane Alternative sie anstatt Baiser nehmen könnte. Die Idee kam ihr dann, als sie Zimtsterne für Weihnachten herstellte. Beim Backen geht dieser Teig ebenfalls leicht auf und bildet ein „Stöffchen“ wie auch der Baiser. Deswegen hat Sandra anstatt Baiser Zimtsterneteig verwendet. Dieser wurde 5 Minuten gebacken und dann als Boden verarbeitet.

Danach wird die vegane Sahne aufgeschlagen und mit den Schokodrops und Haselnüssen vermengt und auf den Boden gegeben. Zum Verzieren des Randes bietet eine Spritztüte Abhilfe. Dann geht es für die Grillagetorte in den Froster. Vorm Servieren kommen gebrannte Mandeln und Schokobilder als Verzierung drauf und fertig ist die leckere vegane Alternative für unser niederrheinisches Weihnachtsmenü.

Na, knurrt euch jetzt auch schon der Magen? Mir schon, denn das Menü ist wirklich superlecker und mit vielen regionalen Zutaten perfekt für das Weihnachtsfest geeignet.

  • unbezahlte und unbeauftragte Werbung: Dieser Blogbeitrag enthält Verlinkungen zur Kunstküche / zum privaten Account von Sandra Dusza. Den Beitrag haben wir zusammen entwickelt und ist eine reine Herzensempfehlung!

Sarah Weber ist als Journalistin und Bloggerin am Niederrhein unterwegs. 2015 hat sie ihren 2-Fach-Master in Germanistik und Niederlandistik an der Universität Duisburg-Essen abgeschlossen und ist seitdem wieder in ihrer Heimatregion unterwegs. Neben dem Schreiben engagiert sich die Wahlmoerserin auch in der lokalen Kulturszene. Auf ihrem Blog entdeckt die Journalistin die Schönheiten ihrer Heimat und lässt ihre Leser an ihrem Leben teilhaben. Mal ernsthaft, mal amüsant, aber zu 100 Prozent immer authentisch und mit Freude an ihrer Passion - dem Schreiben.