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Sterne glitzern auch im Schnee – Meike Werkmeister

Anni und Thies sind zurück: In „Sterne glitzern auch im Schnee“ entführt uns Meike Werkmeister zur Weihnachtszeit nach Bremen – natürlich mit Zwischenstopp auf Norderney.

Ich tue mich wirklich manchmal schwer damit, lieb gewonnene Figuren aus Romanen zu verabschieden. Oftmals liege ich Tage später noch da und würde gerne den Zauber des ersten Lesens einer Geschichte zurückholen. Manche Figuren schaffen es einfach, das Herz zu berühren und natürlich möchte man als Leserin dann auch wissen, wie es weitergeht. Dieser Wunsch ist mit „Sterne glitzern auch im Schnee“ von Meike Werkmeister in Erfüllung gegangen. Die Autorin schenkt ihren Leserinnen eine Fortsetzung ihres ersten Romans „Sterne sieht man nur im Dunkeln“. Vorweg sei verraten, dass die Geschichte aber auch prima gelesen werden kann, wenn man den ersten Roman nicht kennt.

Geschichte

Es ist Weihnachtszeit, aber Anni wartet vergeblich darauf, dass ihr Freund Thies in Weihnachtsstimmung kommt. Dabei ist er ansonsten derjenige, der überall Lichterketten aufhängt, Plätzchen backt und Weihnachtslieder singt. Doch auf einmal redet er nur von Diäten. Anni versteht nicht, was mit ihrem Freund los ist. Und dann taucht auf einmal Morlen, die Tochter ihrer Freundin Maria in Bremen auf und fragt, ob sie ein paar Tage bleiben kann. Der Teenager hat gerade vieles im Kopf und fragt Anni wie sie so selbstsicher wird, wie diese.

„Durch Ausprobieren und Scheitern. Immer wieder. Ich fürchte, anders geht es nicht.“

S. 82

Doch was hat es nun mit Thies auf sich? Steckt er in einer Midlife-Crisis? Als es dann noch zu schneien anfängt und Morlen verschwunden ist, macht sich Anni auf den Weg nach Norderney zu ihrer besten Freundin Maria. Mit dem Ergebnis, dass die Insel eingeschneit ist und Anni nicht mehr rechtzeitig an Heiligabend zurückkommt. Wird sie trotzdem noch mit Thies das Weihnachtsfest feiern und erfahren, was ihn bedrückt?

Cover: Sterne glitzern auch im Schnee: Goldmann Verlag

Meine Meinung

Es wird langsam Weihnachtszeit und welches Buch könnte besser zur Einstimmung in die schönste Zeit des Jahres passen als der neue Roman „Sterne glitzern auch im Schnee“. Meike Werkmeister beschreibt die Figuren so liebevoll, dass man sie beim Lesen genau vor sich sieht: Thies, wie er seinen Diätdrink mixt und Anni, wie sie an ihrem Schreibtisch sitzt und Illustrationen entwirft. Die Leserin ist sofort in dem schnuckeligen Häuschen in Bremen und macht es sich dort für einige Stunden gemütlich.

Aber nicht nur die Vorweihnachtsfreude wird durch das Buch geweckt, sondern auch die Auseinandersetzung mit ernsteren Themen. Thies hinterfragt sich und sein Leben durch eine Arztuntersuchung. Anni fühlt sich dabei ebenfalls ertappt und gerät auch in Gedankenkreise.

Warum will ich eigentlich keine Kinder, fragte ich mich. War es nur der Wunsch nach persönlicher Freiheit?

S. 121

Meike Werkmeister gibt ihren Figuren Tiefe und schlägt Themen in ihren Romanen auf, die viele Menschen bewegen und zum Nachdenken anregen. Gleichzeitig ist es die Wärme, die die Autorin durch die Seiten hinweg transportiert, die bei den Leserinnen ankommen und sie mit einem Lächeln zurücklassen. Es sind die kleinen Situationen zwischendurch, die zum Schmunzeln animieren und mit dem ich am Ende den Roman mit einem glücklichen Gefühl weglege. Weihnachten kann kommen!

Fazit:

Meike Werkmeisters Bücher sind wie eine wärmende Decke, die einen umhüllt und in die man sich liebend gerne einkuschelt. Zur Weihnachtszeit ganz besonders. Eine herzerwärmende Wintergeschichte für den perfekten Nachmittag auf der Couch!

  • Werbung durch Rezensionsexemplar: Für diesen Blogbeitrag habe ich ein Rezensionsexemplar vom Goldmann Verlag gestellt bekommen. Meine Meinung ist davon nicht beeinflusst.

Sarah Weber ist als Journalistin und Bloggerin am Niederrhein unterwegs. 2015 hat sie ihren 2-Fach-Master in Germanistik und Niederlandistik an der Universität Duisburg-Essen abgeschlossen und ist seitdem wieder in ihrer Heimatregion unterwegs. Neben dem Schreiben engagiert sich die Wahlmoerserin auch in der lokalen Kulturszene. Auf ihrem Blog entdeckt die Journalistin die Schönheiten ihrer Heimat und lässt ihre Leser an ihrem Leben teilhaben. Mal ernsthaft, mal amüsant, aber zu 100 Prozent immer authentisch und mit Freude an ihrer Passion - dem Schreiben.

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