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Winterwanderung auf dem Erlebnispfad in Wachtendonk

Das klare und sonnige Winterwetter lädt zu wunderschönen Wanderungen am Niederrhein ein. Auf gehts zum Erlebnispfad in Wachtendonk!

Ich muss gestehen, dass ich nicht wirklich eine Frühaufsteherin bin. Gerade am Wochenende schlafe ich gerne auch mal etwas länger. Heute habe ich mir den Wecker aber bewusst auf 8 Uhr gestellt (ja, das ist für mich am Wochenende durchaus früh 😉 ), denn ich habe eine Winterwanderung auf dem kulturlandschaftlichen Erlebnispfad in Wachtendonk geplant. Und ganz ehrlich, früh morgens, wenn die Sonne gerade aufgegangen ist und der Nebel noch über der Niers liegt, hat der Niederrhein seinen ganzen besonderen Charme!

Der Erlebnispfad in Wachtendonk.

Erlebnispfad-Süd: 3,2 Kilometer

Wer sich für den Erlebnispfad in Wachtendonk entscheidet, kann zwischen der Süd- und Nord-Variante wählen. Während die Nord-Variante circa 10 Kilometer lang ist, haben wir uns für die kürzere Süd-Variante entschieden, die mit 3,2 Kilometern die perfekte Morgenrunde ist. Warm eingepackt mit Mütze, Schal und Handschuhen starten wir um 9 Uhr an der Burgruine in Wachtendonk.

Los gehts!

So früh morgens säumen nur ein paar Spaziergänger mit ihren Hunden unseren Weg. Ansonsten sind wir ganz alleine – abgesehen von den zahlreichen Tieren, die wir auf unserem Weg sehen. Da fliegen neugierige Vögel an uns vorbei, zwei Feldhasen hoppeln über das eingeschneite Feld und auch Schwäne und Gänse lassen sich kurz blicken. Ganz unbeeindruckt lassen sie uns ihr Territorium passieren und wir genießen den wundervollen Anblick der Niers im Morgenlicht.

Ein besonderes Highlight auf der Runde ist mit Sicherheit für Groß und Klein der kleine Leuchtturm, der auf der anderen Seite der Niers beim Holleshof steht. Den Holleshof habe ich bereits im letzten Jahr bei einer Wanderung durch das Maislabyrinth kennen und lieben gelernt. Der kleine Leuchtturm direkt am Ufer der Niers ist nicht nur ein toller Blickfang, sondern auch ein beliebtes Fotomotiv – was ich nur allzu gut verstehen kann 😉

Der Leuchtturm am Holleshof.

Spuren lesen im Schnee

Kleine Hinweisschilder am Wegesrand erläutern zudem Besonderheiten zu Flora und Fauna. Nachdem wir immer weiter geradeaus gelaufen sind, biegen wir jetzt rechts ab. Den richtigen Weg könnt ihr nicht verpassen, denn kleine Hinweistafeln an Bäumen angebracht, zeigen euch, wo es langgeht. Wir genießen die himmlische Ruhe und den wunderschönen Anblick des verschneiten Niederrheins.

Auf dem Schnee lassen sich übrigens auch hervorragend Abdrücke von verschiedenen Tieren entdecken, die für ein kleines Ratespiel herhalten. Aber nicht nur Tiere hinterlassen ihre Schatten und Abdrücke in der Winterlandschaft am Erlebnispfad in Wachtendonk 😉

Nanu, welche Spezies ist das denn 😉

Während wir weiterlaufen, kommen wir am Café Kälberstall vorbei, bei dem ich im letzten Jahr ein tolles Picknick für eine Wanderung an einer anderen Stelle der Niers bekommen habe. Zurzeit hat das Café leider zu, ansonsten kann ich euch aber nur raten, hier einen kleinen Zwischenstopp einzulegen. Für uns geht es heute weiter und abgesehen von einem Traktor sind wir alleine auf weiter Flur. Funfact: Der Audruck „Alleine auf weiter Flur“ stammt aus einem Gedicht von Ludwig Uhland.

Das ist der Tag des Herrn!
Ich bin allein auf weiter Flur;
Noch eine Morgenglocke nur
Nun Stille nah und fern.

Anbetend knie‘ ich hier.
O süßes Graun, geheimes Wehn,
Als knieten viele ungesehn
Und beteten mit mir!

Der Himmel nah und fern,
Er ist so klar und feierlich,
So ganz, als wollt‘ er öffnen sich.
Das ist der Tag des Herrn!

Schäfers Sonntagslied – Ludwig Uhland
So schön ist der Niederrhein!

Noch schnell etwas nach rechts und links schauen, um auch die schönen Fleckchen abseits des Wegs nicht zu verpassen, denn auch hier gibt es auf dem Erlebnispfad in Wachtendonk viel zu sehen. Wer stattdessen kurz Pause machen möchte, kann sich auch auf eine der vielen Bänke setzen – heute sogar inklusive Eisschicht!

Und schon befinden wir uns wieder an unserem Ausgangspunkt. Wir laufen noch eine kleine Runde durch den wunderschönen Ortskern Wachtendonks und holen uns beim Bäcker einen heißen Kaffee beziehungsweise für mich einen heißen Kakao. Der tut jetzt richtig gut. Und mit einem zufriedenen Lächeln geht es um halb elf wieder zurück. Während ich sonst um diese Uhrzeit erst aufstehe, habe ich jetzt schon so viele Glücksmomente gesammelt, die mich beschwingt durch den Tag begleiten!

Sarah Weber ist als Journalistin und Bloggerin am Niederrhein unterwegs. 2015 hat sie ihren 2-Fach-Master in Germanistik und Niederlandistik an der Universität Duisburg-Essen abgeschlossen und ist seitdem wieder in ihrer Heimatregion unterwegs. Neben dem Schreiben engagiert sich die Wahlmoerserin auch in der lokalen Kulturszene. Auf ihrem Blog entdeckt die Journalistin die Schönheiten ihrer Heimat und lässt ihre Leser an ihrem Leben teilhaben. Mal ernsthaft, mal amüsant, aber zu 100 Prozent immer authentisch und mit Freude an ihrer Passion - dem Schreiben.

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